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Willkommen auf dem Blog der Bücherei Alstaden

Die Katholische öffentliche Bücherei St. Antonius



ist die einzige öffentliche Bücherei im Ortsteil Alstaden von Oberhausen (Rheinland) mit etwa 22000 Einwohnern.

Wir geben hier Informationen zu unserer Bücherei, Termine und Buchtipps bekannt.

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Wir freuen uns über Ihr Interesse und hoffen, Sie bald in unserer Bücherei begrüßen zu können.

2. Juli 2010

Gedicht des Monats August

Gedicht des Monats AUGUST 2010

Das  Gedicht des Monats soll anregen, laut zu lesen und am besten auswendig zu lernen.
Jeden Monat stellen wir ein Gedicht vor, passend zur Jahreszeit oder Ereignissen des Monats.

Zum Verständnis ist ein Kommentar beigefügt.


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Am 5. August

Trag nun ihren Ring am Finger,
ihren Ring, am Finger nun!
Fühl beglückt auf meinen Lippen
ihre warmen Lippen ruhn.

Oh, wie süß ist es, zu küssen
ihren holden roten Mund,
süßer wohl als alle Süße
auf dem weiten Erdenrund!

Küß mich! ... Mögen's alle sehen,
saug an meinem Mund dich fest!
Recht ist's, daß sich die Verlobte
vom Verlobten küssen läßt!

Deine Augen, Stirn und Wangen,
nicht die Lippen nur allein
laß mich küssen, wie den Himmel
küßt der Morgenröte Schein.

Halte mich in deinen Armen!
Ach, ich taumle, stürze hin,
weiß nicht, ob von deinen Küssen,
ob vom Wein ich trunken bin.

Deine Küsse sind wie Nektar,
so berauschend wie der Wein,
der selbst Götter trunken machte!
Sollt ich da nicht trunken sein?

Liebesrausch hat meine Sinne
ganz verwirrt, den Göttern gleich
steige ich, entrückt der Erde,
auf in aller Seligen Reich.

Schwebe über bunter Wolken
Wandrerheeren hoch im All
zwischen Sternen, jeder singt mir
zu wie eine Nachtigall.

Ja, sie singen nie gehörte
holde Sphärenlieder mir!
Licht wie hunderttausend Blitze
blendet meine Augen schier.

Doch mein Herz, es pocht wie rasend!
So viel Glück erträgt es nicht!
Mann, gib acht, daß es dir plötzlich
nicht vor lauter Freude bricht!

Sandor Petöfi

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Über den Autor Sandor Petöfi

Wenn wir in diesem Jahr dem 200. Geburtstag Frédéric Chopins gedenken, so steht im
Umkreis des Nationalismus und Freiheitsstrebens eines anderen osteuropäischen Volkes jener
bewegenden Zeit der Dichter Sandor Petöfi. Nach dem Wiener Kongress begehrten viele
Völker ihre Freiheit. Und nach den Polen, die bereits 1830 den Aufstand gegen russische
Vorherrschaft wagten, gingen 1848 ungarische Freiheitskämpfer gegen Österreichs
Vorherrschaft und gegen den Absulotismus vor.

Der 1823 in Kiskorös geborene, aus einer slowakischen Familie stammende Sandor Petöfi ergriff seit Beginn seiner schriftstellerischen Laufbahn
vehement für einen unabhängigen ungarischen Nationalstaat Partei und wurde zu einem der führenden Köpfe im Aufstand von 1848.

Nach dem Abitur schloss er sich einer Theatergruppe an, war kurzzeitig Soldat und veröffentlichte seit 1842 Gedichte, die bald in ganz Ungarn populär wurden.
Sein Engagement für die Sache der Ungarn endete in einem wahren „Heldentod". Als Hauptmann der ungarischen Truppen gilt er seit der Schlacht bei Schäßburg (Sighisoara) am
31. Juli 1849 als vermisst.
Als der bekannteste ungarische Lyriker erschienen seine Gedichte bereits im 19. Jahrhundert
in zahlreichen deutschen Übersetzungen.

Eine Auswahl seiner Gedichte in deutscher Übersetzung gibt es unter:
http://mek.oszk.hu/01000/01008/



Helmut Krebs, M.A.




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