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Willkommen auf dem Blog der Bücherei Alstaden

Die Katholische öffentliche Bücherei St. Antonius



ist die einzige öffentliche Bücherei im Ortsteil Alstaden von Oberhausen (Rheinland) mit etwa 22000 Einwohnern.

Wir geben hier Informationen zu unserer Bücherei, Termine und Buchtipps bekannt.

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Wir freuen uns über Ihr Interesse und hoffen, Sie bald in unserer Bücherei begrüßen zu können.

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Neuerwerbungen Juli/August 2010


Ab sofort sind in unserer Bücherei ausleihbar:

 
UNTERHALTUNG
KINDER- und JUGENDBUCH

WAS AUF DIE OHREN - HÖRSPIELE, LESUNGEN und MUSIK auf CD
BIOGRAFIE und SACHBUCH
  • Auf der Flucht. Erinnerungen - Hellmuth Karasek
  • Zu meiner Zeit - Egon Bahr
  • Auf, lasst uns gehen! Erinnerungen und Gedanken - Papst Johannes Paul II.
  • Gangsterwirtschaft - Jürgen Roth
    (Sachbuch: Politik, Wirtschaft, Kriminalität in Deutschland)
  • Schönes NRW: Quer durchs Land: Wir in Nordrhein-Westfalen - Antje Zimmermann
    (Reiseführer)
  • Die leisen Töne des Lebens - Peter Bachér
    (Besinnliches, Essay)
  • Bei lebendigem Leibe - Eine traurige aber wahre Geschichte
    Souad
    (Bericht über ein Frauenschicksal)
  • Kriegsalltag 1939-1945 in Deutschland
    - Fotografierte Zeitgeschichte

    Georg Holmstein

KLASSIKER
  • deutsche und europäische Klassiker - von Goethe, Schiller bis zu klassischen Gedichten sind verfügbar!

Monatlich stellen wir Ihnen unsere Neuerwerbungen vor. Sie können gern helfen, unseren Bestand zu aktualisieren:
  • Tragen Sie das Buch, das Sie für die Bücherei empfehlen, in unser Wunschbuch ein (oder schicken eine E-Mail an: buecherei-alstaden@gmx.de )
  • Spenden Sie Bücher, die Sie nicht mehr brauchen
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Biografie Auf der Flucht. Erinnerungen
Hellmuth Karasek
Ullstein-Verlag, Berlin, 527 Seiten
"Wer sich erinnert, erfindet sich noch einmal", beginnt Karasek seine Memoiren, und in der Tat hat man den Eindruck, gerade seine Kindheit und Jugend hat er noch einmal "erfunden", und zwar im besten Sinne. Die Erinnerungen an die Eltern, an Weihnachten 1944, an die Flucht aus dem Osten Deutschlands oder an erste Liebschaften nehmen den größten Teil des spannenden Bandes ein. Die besten Passagen lassen gar an die wenigen großen Romane denken, die sich mit der frühen Nachkriegszeit beschäftigen, etwa Christoph Heins "Landnahme" - vielleicht war die Autobiografie ursprünglich als Roman konzipiert und ist dann aus den Fugen geraten? Ein wenig undiszipliniert und sprunghaft, aber nicht minder packend erzählt Karasek nämlich die Folgezeit.

Einmal konzentriert Karasek sich noch, wenn er nämlich von seinen Begegnungen mit Billy Wilder berichtet, mit dem ihn eine späte Freundschaft verband.
Falls der 70-jährige Hellmuth Karasek bis dato fürchtete, im Schatten des großen Alten gestanden zu sein, trotz seiner eigenen Romane und Dramen oder seiner Bücher übers Kino, so kann er nun "Auf der Flucht" getrost neben Reich-Ranickis Autobiografie stellen.
Quelle: http://www.matthias-kehle.de/rezensionen/karasek-erinnerungen.htm

Auf der Flucht! Sich erinnern heißt für Hellmuth Karasek Geschichten erzählen, Geschichten, die er erlebt hat, die anderen widerfahren sind, die ihn mit Freunden und Feinden, mit Frauen und Kindern, mit Kollegen und Weggefährten aus der Kulturbranche verbinden. Für den Elfjährigen endet die Kindheit nach einem trügerisch glänzenden Weihnachtsfest 1944 mit der Flucht aus der österreichischen Tuchstadt Bielitz an der Grenze zu Galizien. Zusammen mit der hochschwangeren Mutter und drei kleinen Geschwistern, ist er unterwegs nach Schlesien, nach Sachsen und schließlich nach Sachsen-Anhalt, wo nach Kriegsende eine neue Zeit der Ängste, Lügen und Behauptungen beginnt. Mit dem DDR- Abitur in der Tasche, studiert er in Tübingen. Frontwechsel im Kalten Krieg. Die Ziele des Heranwachsenden sind klar: Er möchte satt werden und einer Welt der wechselnden Lügen entrissen - auch für den Preis der Anpassung. Dabei wird er von der Phantasie, auch der der Bücher und des Kinos getröstet und von derlität verbogen. Er erfährt Liebe, Betrug, Verrat, Nähe und Fremdheit, Lüge und eigene Wahrheit. Oder, um es in Goethes Worten zu sagen: "Eines schickt sich nicht für alle! Sehe jeder, wie er's treibe, Sehe jeder, wo er bleibe, Und wer steht, dass er nicht falle".
Quelle: perlentaucher http://www.perlentaucher.de/buch/19526.html

Wenn die großen alten Männer der Literaturkritik ihre Lebensromane schreiben, geht es immer auch darum, wer den längsten hat. Marcel Reich-Ranicki hatte 552 Seiten zu bieten, der "Unruhestifter" Fritz J. Raddatz 494, Hellmuth Karasek liegt mit 527 Seiten dazwischen. Er hat kein so aufregendes Schicksal wie seine Kollegen zu bieten, aber immerhin mehr als Harald Juhnkes "Sieben Leben" (432 Seiten), mit denen Karaseks Memoiren nicht nur das Horváth-Motto teilen: "Eigentlich bin ich ganz anders, nur komme ich so selten dazu."

Eigentlich ist Karasek ein witziger, "sprachverbuhlter" Literatur-Entertainer, der ein deutsches Schicksal zu erzählen hat: Krieg, Vertreibung, Hungerjahre und natürlich sein persönliches Wirtschaftswunder, eine märchenhafte Karriere als Kulturjournalist und Frauenheld. Leider kommt er aus verschiedenen Gründen (Eitelkeit, "achselzuckender geistiger Schlendrian", Erinnerungslücken, Zeitnot, Gefälligkeit, Fehden) nicht dazu, diese Geschichte kongenial aufzuschreiben. Hellmuth Karasek war immer "Auf der Flucht": vor den Nazis, der "mörderisch anrückenden entmenschten sowjetischen Soldateska", dem "schleichenden Gift" des DDR-Sozialismus, endlich vor Spießermuff und deutscher Selbstgerechtigkeit. Vor allem aber vor sich selbst, und das macht seine Autobiografie zum Ärgernis. Selbstgefällig und routiniert reiht er Klatsch und Tratsch, Zoten und Anekdoten, Kalauer und Hölderlin-Gedichte aneinander und füllt die Lücken mit Material aus früheren Werken, Gemeinplätzen aus dem Lexikon der Zeitgeschichte und haarsträubenden Platitüden: "Wie die meisten Menschen (übrigens: aller Zeiten!) bin ich ins Leben getreten, soll ich sagen: gestolpert, ohne allzu viel von ihm zu wissen." Heute weiß er mehr, und so relativiert, korrigiert und kommentiert er seine jugendliche Naivität mit allerlei Bildungszitaten, Kalendersprüchen und großen Namen.

In Karaseks Memoiren gibt es auch einige anrührende Kindheitserinnerungen, hübsche Beobachtungen, gelungene (Rudolf Augstein) und süffisante Porträts (Martin Walser). Aber dann zündet er, von seiner eigenen Bedeutsamkeit überwältigt ("Je mehr mit zunehmendem Alter die Einsicht wächst, dass man wenig Grund zum Stolz hat, desto eitler wird man"), wieder sein Pointenfeuerwerk, lässt Sottisen und Stinkbömbchen fallen, Bonmots und Banalitäten wie Champagnerkorken knallen: die Lebensbeichte ein "Spiegel"-Feuilleton.

Zerknirscht, operettenhaft sentimental, kokett, aber immer munter, teilt er Hiebe nach allen Seiten aus und schont dabei weder sich noch andere. Die kleinen Lügen, Mogeleien und Prahlereien, die er als Klassenclown und Flüchtlingskind erlernte, waren ihm auf der Flucht in die Höhle des Salonlöwen noch oft von Nutzen. Als sich in der sexuellen "Kulturrevolution" das Korsett von Doppelmoral und Bildungsdünkel zu lockern begann, wurde aus dem Ernst des Überlebenskampfes eine Farce. Unter dem Nom de Plume Daniel Doppler beschloss Karasek, künftig beides zu sein, "Kritiker und Spaßmacher", stiller Gegner und lauter Teilhaber des Kulturbetriebs.

Er ist mit seiner Doppelrolle oft, gern und "böse auf die Schnauze gefallen", aber seine "übermütige Scham" verbietet ihm, Pleiten, Pech und Peinlichkeiten schönzureden. In seinem Sündenstolz prahlt Karasek nachgerade mit seinen erfolgreichsten Blamagen und blamabelsten Erfolgen beim "Spiegel", im Fernsehen, als Billy Wilders "Kollaborateur" und Ziehsohn in Hollywood und natürlich im Bett. "Von Kafka habe ich die Selbstachtung in der Selbstverachtung gelernt", von James Bond den "populistischen Zynismus". Die Welt will betrogen, Karasek geliebt werden, und er ist frei genug, alles und noch mehr zuzugeben. Kritiker sind schließlich keine unbestechlichen Richter, sondern Parteigänger, "käuflich durch Gefühle". Karasek kennt seinen Adorno, Horkheimer sogar persönlich. Er kann in einem Atemzug die Kulturindustrie in Grund und Boden kritisieren, einen Herrenwitz zum Besten geben und mit einem Karl-Kraus-Zitat selbstreflexiv abfedern. Man kann ihm nicht böse sein.

In der Kultur, das hat er beim "Literarischen Quartett" gelernt, gibt es keine Gerechtigkeit; wer etwas anderes behauptet, ist entweder neidisch, blauäugig oder dumm.
Quelle: Martin Halter, Stuttgarter Zeitung vom 01.02.2005


Sachbuch

Gangsterwirtschaft
Jürgen Roth
Eichborn Verlag, Frankfurt 2010. 304 S.

In die Krise geratene deutsche Unternehmen werden mit illegal erwirtschafteten Geldern gerettet - und Politik und Geldelite machen mit.
Wer kauft die Republik? In die Krise geratene deutsche Unternehmen werden mit illegal erwirtschafteten Geldern gerettet - und Politik und Geldelite machen mit. Bestsellerautor Jürgen Roth über Macht und Einfluss krimineller Syndikate. Allein im letzten Jahr wurden 40 Milliarden kriminell erwirtschaftete Euro in die deutsche Wirtschaft eingespeist. Entweder wird das Geld direkt in kriselnde Unternehmen investiert - wie im Fall der Wadan-Werft in Warnemünde oder der HSBC Bank. Oder aber die Gelder werden über Strohmänner und korrupte Banker auf Konten transferiert und von dort in Aktien, Fonds oder Unternehmen investiert. Der eigentliche Skandal: Politik und Justiz schauen nicht nur zu, sondern schützen die kriminellen Strukturen auf vielfältige Weise. Jürgen Roth zeigt, wie Kontrollinstanzen wie die BAFIN bewusst schwach gehalten werden, Abgeordnete, die keine Ahnung haben, auf Druck von Lobbyisten Gesetze durchpeitschen, die der organisierten Wirtschaftskriminalität zugute kommen, und wie die Geldelite mit den Gangstern kooperiert, deren wirtschaftlicher und politischer Einfluss dadurch massiv steigt. Auf der Strecke bleiben Rechtsstaat, Demokratie und Milliarden an hinterzogenen Steuergeldern, die der Öffentlichen Hand und damit den Bürgern fehlen. (Verlagsmitteilung)


Biografie Auf, lasst uns gehen! Erinnerungen und Gedanken
Papst Johannes Paul II.
Weltbild Verlag, Augsburg 2004. 224 S.
zum Anfang der Seite "Auf, lasst uns gehen!" Dieses Jesus-Wort stellt Johannes Paul II. als Motto über seine Erinnerungen aus den zwanzig Jahren seines Lebens als Bischof von Krakau - eine Zeit des Umbruchs und des Aufbruchs. Er berichtet von den Schwierigkeiten, die die polnische Kirche nach der Unterdrückung durch die Nationalsozialisten unter der kommunistischen Herrschaft zu bestehen hatte, gibt Einblicke in die Arbeiten des Zweiten Vatikanischen Konzils, an dem er vom ersten bis zum letzten Tag teilnehmen konnte, berichtet von vielen Begegnungen und lässt dabei immer wieder allgemeine Reflexionen einfließen, die den Leser in die spirituellen Hintergründe des Geschilderten einführen und ihm eine unmittelbare Freude am gelebten Glauben vermitteln. (Verlagsmitteilung)

In einem Paddelboot machte sich Karol Wojtyla auf den Weg. Dann nahm ein Mehl-Laster den jungen Priester mit, er übernachtete mit seinem Schlafsack in einer Bahnhofstation und machte dabei kein Auge zu, bis endlich der Zug nach Krakau kam: So kompliziert gestaltete sich im Sommer 1958 die Anreise, als Wojtyla zum damaligen polnischen Kardinal Primas Stefan Wyscinski gerufen wurde.
Anderntags teilte der Kardinal dem sportlichen Geistlichen mit, der Papst habe ihn als neuen Weihbischof von Krakau ausersehen. "Eminenz, ich bin zu jung, kaum 38 Jahre alt", meinte Wojtyla zunächst etwas abwehrend. Wyscinski antwortete gelassen: "Das ist ein Fehler, den Sie bald überwinden werden." Daraufhin bat der Kardinal den jungen Priester, die Ernennung anzunehmen, Wojtyla akzeptierte, und man ging zum Essen - dann aber wollte er möglichst schnell wieder zu seinem Paddelboot zurück.
Monate später, am 28. September 1958, wurde in der Kathedrale der Wawel-Burg in Krakau die Bischofsweihe zelebriert, und Wojtyla war tief bewegt. "Der Herr beginnt jetzt sein Werk in dir", sprach er sich insgeheim Mut zu. "Keine Angst, vertraue ihm deinen Weg an." Es war der Anfang einer außergewöhnlichen Karriere, in deren Verlauf der Pole vom Weihbischof in Krakau über die Kardinalswürde bis hin zum Bischof von Rom aufstieg.
Johannes Paul II. erzählt von alledem im zweiten Teil seiner Memoiren.
Das Motto hat Johannes Paul einer Begebenheit aus der Bibel entlehnt, als Jesus kurz vor seinem Tod im Garten von Gethsemane zu seinen Lieblingsjüngern sprach. Die Aufforderung, so meint der Papst, sei heute insbesondere "an uns Bischöfe gerichtet" - an Jesus' "auserwählte Freunde". Und so beschäftigt sich sein Buch auch vor allem mit den Aufgaben des kirchlichen Hirtenamtes. "Ich bete unaufhörlich, der Heilige Geist möge mit seinem Feuer die Herzen von uns Bischöfen entzünden, so dass wir Lehrmeister der Heiligkeit werden", schreibt der Papst und zitiert ein anderes Christuswort an die Apostel: "Geht zu den Völkern und lehrt sie."
In Krakau hatte Wojtyla zunächst in einer kleinen Wohnung in der Kanonicza-Gasse gewohnt. Die Möblierung war schlicht, außer seinen Büchern brauchte der junge Geistliche nicht viel. 1964 wurde Wojtyla zum Erzbischof ernannt. Nachdem das Amt in Krakau stets Aristokraten inne gehabt hatten, sei es eine Überraschung gewesen, meint Wojtyla, dass mit ihm erstmals "ein Proletarier" ernannt wurde. Mittlerweile war er in den Bischofspalast in der Franciszkanska-Straße umgezogen, und alsbald pulsierte dort das Leben. "Im Haus war die Tür für alle offen", schreibt Wojtyla. Es gab Lesungen im Wohnzimmer; Redakteure, Wissenschaftler, Mediziner und Künstler besuchten den kontaktfreudigen Gottesmann - "manchmal kamen sie heimlich herein, denn es waren die Zeiten der kommunistischen Diktatur".
Erzbischof Karol Wojtyla ließ sich von den Machthabern nicht einschüchtern. Im Krakauer Arbeiterviertel Nowa Huta, einer aus dem Boden gestampften Satellitenstadt, kämpfte er für den Bau einer Kirche. Er hielt Mitternachtsmessen unter freiem Himmel ab und verhandelte zugleich mit einem recht unnachgiebig wirkenden Repräsentanten der Provinzverwaltung - "am Ende wurde die Schlacht gewonnen", erinnert sich der Papst in seinen Memoiren. Auch für die theologische Wissenschaft setzte sich der Erzbischof ein, deren Fakultäten von den Kommunisten mehr und mehr eingeschränkt wurden. Eine besondere Herausforderung aber war für den jungen Geistlichen die Begegnung mit den Kranken.
Es habe ihn "einigen Mut" gekostet, einem leidenden Menschen gegenüber zu treten und sich "ohne in Verlegenheit zu geraten" in "seinen körperlichen oder seelischen Schmerz einzufühlen", erinnert sich der Papst. Erst viel später habe er begriffen, dass in der Schwäche des Kranken die Kraft der Barmherzigkeit hervortrete - eine Botschaft, die der Papst mittlerweile auch in eigener Person zeigt.

Quelle: SZ-digital 18.5.2004

Krimi Eifel-Schnee
Jacques Berndorf
Grafit Verlag 244 S.
Zwei junge Leute sterben auf ebenso sinnlose wie unerklärliche Weise. Der Mörder war entweder übergenau oder übermütig und setzte gleich drei tödliche Waffen ein. Ein Fall, der Siggi Baumeister auf persönlicher Ebene trifft. Zum einen wird er vom kleinen Bruder des einen Opfers noch in der Tatnacht zur Brandstelle gebeten - als Trost und Hilfe. Zum anderen outet er sich selbst als ehemaliger Alkoholiker, dem die Sucht-Vertuschungspolitik in der vermeintlich sauberen Eifel gehörig auf die Nerven geht. Zwei gute Gründe, um gemeinsam mit seinem Freund, dem ehemaligen Kommissar Rodenstock und seiner Lebensgefährtin Dinah im Sumpf der Drogenszene zu recherchieren.

Ein ausgesprochen engagiertes Buch. Wer die Augen offen hält, erfährt ein paar ungemütliche Wahrheiten. über Stadtobere, die bereits zwei Stunden nach einem Verhör schon wieder die Augen verschließen, über Erwachsene, die die gesamte Drogenproblematik der Einfachheit halber auf die Jugendlichen schieben, über Eltern, die fassungslos und angeblich ahnungslos aus allen Wolken fallen und Eltern, die es sich auf der Suche nach Schuld mächtig einfach machen.

Abgesehen davon, dass ohnehin keine Verbrechersuche einfach ist, macht diese allgemeine Verneblungstaktik die Recherchen hier noch ein wenig schwieriger; die beiden finden viele Spuren, die sie nicht zu deuten wissen. Erst als sich Siggi und Rodenstock mit einer Ermittlerin der holländischen Poilzei zusammentun, begreifen sie die Zusammenhänge. Faszinierend war für mich darüber hinaus der Bösewicht, der nicht aus Geldgier arbeitet, sondern sich aufgrund seines Reichtums viel Zeit lassen kann und einfach keine Fehler zu machen scheint. Er arbeitet, weil ihm beliebige Möglichkeiten offenstehen, die perfekte Organisation aufzubauen und weil er seine Organisation als eine Art Puzzle gegen das Gesetz versteht.

Den Krimi fand ich ungewöhnlich vielschichtig. Bis zur endgültigen Lösung war es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Und es war ein Buch, bei dem immer wieder die Landkarte zu Rate gezogen wurde, wo all die Orte liegen, in denen Baumeister recherchiert. Soviel Nachvollziehbarkeit ist nicht alltäglich.

Quelle: literaturschock http://www.literaturschock.de/buecher/3894250623.htm

Krimi
Der Feind im Schatten
Henning Mankell
übersetzt von Wolfgang Butt.
Zsolnay Verlag 2010, 592 S.
zum Anfang der Seite Kater Mooch liegt unter seinem Lieblingsbaum, und die Welt ringsum versinkt im Nebel. Beim Erwachen findet er sich zuerst nicht zurecht. Er überlegt, ob er vielleicht im Himmel ist..........?
Dann geht er auf Erkundungstour, schnuppert süße Düfte und hört herrliche Klänge. So langsam nähert er sich seinem Ort, sieht Kinder auf dem Spielplatz und beobachtet seine Lieben. Ein großer Hund macht ihm ein wenig Angst, aber: was tut man wohl im Himmel? Man breitet einfach die Arme aus!

Roman
Der Coach
John Grisham
Heyne 2005 160 S.
Das Spiel des Lebens. Grishams wohl persönlichstes Buch - ein bewegender Roman um eine väterliche Freundschaft, um Rückkehr und Abschied und das Spiel des Lebens, das ganz eigenen Regeln gehorcht. Fünfzehn Jahre nach dem tragischen Ende seiner kurzen, glorreichen Profikarriere kehrt Rake heim, um sich von seinem damaligen Coach zu verabschieden, der im Sterben liegt.

Neely Crenshaw wollte nach oben. Er war ein Star in seiner High-School- Footballmannschaft. Als er schon in jungen Jahren von einem Profiteam entdeckt wurde und Messina verließ, nahm er die Hoffnungen seiner ganzen Heimatstadt mit. Doch eine schwere Verletzung beendete die Karriere schneller, als sie begonnen hatte, und Neely trieb vortan enttäuscht und ziellos durchs Leben. Als der Mann, dem Neely und die Stadt alles zu verdanken haben, der legendäre Coach seines Heimatteams Eddie Rake im Sterben liegt, kommt Neely nach fünfzehn Jahren wieder nach Messina. Er trifft seine erste Liebe, alte Freunde und Rivalen wieder. Er stellt sich den Erinnerungen an große Triumphe und bittere Niederlagen und er lernt, dass das Spiel des Lebens andere Regeln hat als das Spiel auf dem Rasen.
Frauenroman Versprich mir, dass wir glücklich werden
Blandine Le Callet
(orig. Un pièce montée) 
Claassen 2007, 284 S.
zum Anfang der Seite Es geht hier um eine Hochzeit. Um eine Traumhochzeit, mit weißem Kleid und Rüschen und Kirche und Blumenmädchen, und - ach, dem Bräutigam schwirrt bei all dem, was seine Süße da noch an Ideen anbringt, schon der Kopf.

Vincent hatte sich, als er Bérengère kennen lernte, sehr rasch von seiner langjährigen Freundin getrennt, und auch die Entscheidung, zu heiraten, kam für viele Familienmitglieder überraschend.

Während man als Leser das Hochzeitsfest miterlebt, treten nach und nach einzelne Geschichten in den Vordergrund - von Familienmitgliedern, aber auch vom Brautpaar selbst, das diese Zeit der Hochzeitsvorbereitungen nicht ganz unbeschwert erlebte. Vincent erkennt in der jungen Frau, der Kleiderstoffe und Äußerlichkeiten plötzlich so viel bedeuten, dass sie seine behinderte Lieblingsnichte nicht als Blumenmädchen dabei haben will, nicht wieder.

Eine Hochzeit ist immer auch eine Gelegenheit, die eigene Beziehung neu zu betrachten; ob man sich so auseinander gelebt hat, dass gar nichts mehr geht, oder man doch wieder die Möglichkeit findet, ein bisschen inne zu halten im steten Mühlenrad der Anstrengung um beruflichen und finanziellen Erfolg...

Oder ob man wie die Großmutter zwar weiß, das Leben an der Seite des falschen Mannes zugebracht zu haben, aber trotzdem damit glücklich ist, weil es keine andere Möglichkeit gab, und weil es eine Zeit gab, in der sie geliebt hatte und geliebt wurde, und alles, was sie ihrer Enkeltochter heute mitgeben will, genau dieses ist: im anderen nicht nur ein verlässliches Gegenüber für den Alltag zu haben, sondern einen Menschen, der einen zum Lachen bringen kann...

Große Literatur ist dieses Buch bestimmt nicht; und als ich anfangs von den in der Krise befindlichen Beziehungen las, war ich doch ein klein wenig befremdet, immerhin hatten wir dieses Buch als Hochzeitsgeschenk erhalten.

Aber der sehr schöne Schluss hat mich dann nicht nur versöhnt, sondern auch den Rest des Buches im rechten Licht gezeigt - Beziehungen bestehen nun mal nicht nur aus dem strahlenden Lächeln am Hochzeitstag...
Quelle: Leselust http://www.die-leselust.de/buch/2405.html


historischer
Kriminalroman
Die Vipern von Montesecco
Bernhard Jaumann
Gustav Kiepenheuer Verlag 2005, 275 S.

Touristen verirren sich nicht in das verschlafene Dorf Montesecco. Nur ein paar Dutzend Menschen leben hier, im Hinterland der Adria. Es ist ein ungewöhnlich heißer Juli. Gewitter liegen in der Luft, denn einer aus ihrer Mitte ist tot: Eine giftige Viper hat Giorgio Lucarelli gebissen. Was wie ein Unfall aussieht, scheint ein wohlgeplanter Akt der Rache gewesen zu sein. Carlo, der Vater des Toten, untersagt die Beerdigung, bevor der Täter nicht gefaßt ist, und verunglückt kurz darauf selber tödlich. Ganz Montesecco sucht den Mörder - und nahezu jeder im Ort ist verdächtig. Und während in der Hitze des Sommers zwei Leichen ihrer Beisetzung harren, verbreitet sich das Gift der Vipern wie im Flug. (Verlagsmitteilung)

Nach 15 Jahren Abwesenheit kehrt Matteo in sein Heimatdorf zurück. Er hat die Haftstrafe für den Mord an seiner Frau abgesessen. Matteos Tochter Catia wuchs in dieser Zeit bei seiner Schwester Elena auf. Catia ist 17, schwanger und ihrem Vater völlig fremd. In Montesecco hatte schon vor Jahren der einzige Arbeitgeber, die Schwefelmine geschlossen. Wer Arbeit suchte, war fortgezogen und nun hat das Dorf gerade mal 27 Einwohner. Kaum dass die Neuigkeit von Matteos Rückkehr sich gesetzt hat, wird Goirgio Lucarelli, der Mann mit dem Matteos Frau ein Verhältnis hatte, beim Schneiden seiner Olivenbäume von einer giftigen Viper gebissen. Obwohl er noch Zeit gehabt hätte, Hilfe zu holen, stirbt Giorgio an dem Schlangenbiss. Der Fundort des Toten gibt Rätsel auf. Sein Vater Carlo schwört, dass der Tote nicht begraben werden wird, ehe nicht sein Mörder gefunden ist - und verunglückt kurz darauf tödlich mit dem Motorrad. Nun hat der mögliche Mörder Giorgios zwei Tote auf dem Gewissen.

Im Dorf schlagen die Wellen des Aberglaubens hoch; denn wann hatte man schon je zuvor derart viele, aggressive Vipern erlebt wie in diesem Jahr? Wenn die Vipern von sich aus ins Dorf kommen, muss die Welt völlig aus den Fugen geraten sein, glauben die Alten. Benito und Gianmaria, zwei kämpferische alte Männer, beschließen alle Einwohner zu befragen, wo sie zum Todeszeitpunkt Giorgios gerade waren und diese Aussagen auf Widersprüche abzuklopfen. Die beiden haben alle Zeit der Welt und blicken auf eine lange zurück liegende Karriere als Partisanen zurück. Die Brigade der Alten bekommt Unterstützung durch die Dorf-Hexe Constanza, die den Tatort untersucht und sich der pharmakologischen Aspekte der Vorfälle annimmt. Als schließlich und endlich die Carabinieri im Dorf auftauchen, sehen sie sich einer geschlossenen Front von Dorfbewohnern gegenüber, die keine Störung bei der Regelung ihrer Dorf-Angelegenheiten wünschen.

Ob Giorgio tatsächlich einem Unglücksfall zum Opfer fiel oder jemand nachgeholfen hat, ist bei der Lektüre nicht so wichtig. Viel interessanter scheint die Frage, ob und wie ganz Montesecco aus dem selbst angerichteten Schlamassel wieder heraus kommen wird.
Quelle: buchtips.net http://www.buchtips.net/rez2767-die-vipern-von-montesecco.htm

Ein Krimi, an dem nicht nur Leser, die Italien mögen, ihre Freude haben werden.      
(Soester Anzeiger, 28.6.2005)   

Eine neue Art von Regionalkrimi ohne grausame Einzelheiten - sehr empfohlen.      
(Der Evangelische Buchberater, 3/2005)

Roman Der längste Tag des Jahres
Tanja Dückers
Aufbau Verlag 2006, 213 S.
zum Anfang der Seite Tanja Dückers Roman "Der längste Tag des Jahres" ist ein Familienroman der anderen Art: Paul Kadereit ist ganz überraschend gestorben, seine fünf Kinder müssen benachrichtigt werden.

Das Buch hat fünf Kapitel und jeweils eines beschäftigt sich mit einem Kind des Verstorbenen, mit der Reaktion auf die Nachricht, den Gedanken, Gefühlen und Handlungen der folgenden Stunden. Die Gedanken um den toten Vater haben aber immer eine Verbindung zur Familie und Familiengeschichte, sodass im Ergebnis ein Familienporträt entsteht, auch ohne dass wir die Familienmitglieder in einer Geschichte begleiten.

Das Thema Familie ist nicht neu bei Tanja Dückers, die 2003 in ihrem Roman "Himmelskörper" drei Generationen und deren Umgang mit der deutschen Vergangenheit präsentierte. "Der längste Tag des Jahres" reißt die fünf Protagonisten aus ihrem Alltag heraus. In die mit der Todesnachricht aufkommende Trauer mischt sich das Nachdenken über das eigene Leben, die Geschwister, die Mutter und natürlich den Vater.

Paul Kadereit, psychisch angeschlagen durch den Verlust seiner Zoohandlung, war Wüstenliebhaber, war ein Vater, den die Kinder nicht als wirklich präsent empfanden. In ihrer Wahrnehmung lebte er zunächst für die Wüstentiere, die er in seiner spezialisierten Zoohandlung verkaufte. Seinen Traum die USA zu besuchen konnte er nie wahr machen, auch die Wüstenheimaten seiner Tiere sah er, dessen Vater in der Wüste als Soldat des Zweiten Weltkrieges umkam, nie.
Die Kapitel sind eher Momentaufnahmen. Die Protagonisten werden verlassen, nachdem wir mit ihrer Trauer- und Erinnerungsarbeit bekannt geworden sind, ihre ersten Verhaltensweisen, die sich sehr unterscheiden, erfahren haben: sei dies Distanziertheit, geschwisterliche Rivalität oder Hilflosigkeit. Längst vergessen geglaubte Geschichten tauchen in den Kindern wieder auf und machen den jahreszeitlich längsten Tag des Jahres auch im Inneren der Protagonisten zu ihrem längsten Tag.

Es ist nicht so sehr der generationenübergreifende Roman, wie man erwarten könnte, denn der Elterngeneration wird keine eigene Stimme verliehen. Dies zeigt die Beurteilungen der Kinder als subjektiv an und lässt den Leser die Dinge durchaus auch anders betrachten. Und damit zeigt sich dann doch wieder die Fremdheit, die zwischen den Generationen herrscht. Der Text ist eine Bestandsaufnahme von Entwicklungen und Entfremdungen. Tanja Dückers ist ihrem Thema treu geblieben.
Quelle: Eva Magin-Pelich in http://www.rezensionen.ch/buchbesprechungen/der_laengste_tag_des_jahres/3351030681.html

Tanja Dückers zeichnet ein rabenschwarzes Bild von dem Versuch nachwachsender Generationen, der psychischen Narbe des Zweiten Weltkriegs zu entkommen.     
FAZ (12.4.2006)    

Das Reizvolle an Dückers' Konstruktion: Wie in einer Familie braucht man bei der Lektüre aus diesen vielen Einzelgeschichten gerade kein stimmiges Bild zu konstruieren, sondern kann alle gleichberechtigt nebeneinander stehen lassen.     
Neue Ruhr Zeitung (3.3.2006)    

Tanja Dückers "ganz unsentimental und genau" erzählte Geschichte davon, wie der Tod des Vaters auf seine fünf erwachsenen Kinder wirkt, hat Walter van Rossum schmerzlich berührt. Er erkennt sich in Dückers Figuren wieder, die am Leben verzweifeln und das Rätsel des Todes nicht lösen können, und darüber nicht luzide diskutieren, sondern einfach hilflos schweigen. So unbarmherzig realistisch und doch so vielsagend, jubelt der Rezensent. "Die dünne Luft des Ungesagten. Was die alles trägt!" Ebenso unspektakulär wie die Reaktionen der Kinder fällt auch das Ende des Romans aus, der in der Mojave-Wüste, dem Lebensort des Sohnes Thomas, "versandet". Walter van Rossum scheint es, als versuche Tanja Dückers hier die "eigene Lebenslinie" zu finden, eine Introspektive anzustellen, ohne dabei in "klebrige Innerlichkeit" zu verfallen.
(Nach DIE ZEIT 20.8.2006)
Historischer Kriminalroman Tod im Skriptorium
Peter Tremayne
Aufbau-Verlag, 285 S.

Irland Mitte des 7. Jahrhunderts: Im Skriptorium einer berühmten keltischen Abtei wird ein altehrwürdiger Gelehrter ermordet. Der König des Nachbarreichs, in dessen Auftrag er in der Abtei forschte, verlangt als Wiedergutmachung ein umstrittenes Grenzgebiet und droht mit Krieg, falls man seine Forderung nicht erfüllt. Schwester Fidelma, eine Nonne königlichen Geblüts, stößt bei ihren Bemühungen, den Mord aufzuklären, auf ein verschlungenes Netz unterschiedlicher politischer und privater Interessen.

Historische Kriminalromane, die innerhalb von Klostermauern spielen, sind spätestens seit "Der Name der Rose" in Mode. Doch nicht jeder bedient sich einer so ausgeklügelten Symbolsprache wie Ecos Bestseller, und es wäre unfair, wollte man jeden ähnlich gewandeten Roman an diesem Vorreiter messen. Peter Tremaynes Kriminalroman aus dem alten Irland erinnert auch eher an Agatha Christie denn an Umberto Eco. Trotz des historischen Hintergrundes ist "Tod im Skriptorium" eine klassische Detektivgeschichte und kein historischer Roman.
Tremaynes Miss Marple heißt Fidelma von Kildare und lebt als Nonne im 7. Jahrhundert in Irland. Da sie gleichzeitig Anwältin ist und dem Herrscherhaus des Königreichs Munster angehört, wird sie von ihrem Bruder, dem zukünftigen Herrscher Munsters, gerufen, um einen Mord aufzuklären. Opfer war der Ehrwürdige Dacán, ein allseits geschätzter Gelehrter aus dem Königreich Leinster, der in der zu dem Königreich Munster gehörigen Abtei Ros Ailithir erstochen wurde. Leinster fordert das Kleinkönigreich Osraige, das vor Jahrhunderten als Sühneopfer Leinsters an Munster fiel, nun seinerseits als Sühneopfer von Munster zurück, da der Mord in den Verantwortungsbereich Munsters falle.
Fidelma reist mit dem Krieger Cass in die Abtei Ros Ailithir, um vor Ort die Ermittlungen zu führen. Unterwegs kommen sie an dem Dorf Rae na Scríne vorbei, das gerade von den Männern Intats, des örtlichen Machthabers des Stammes der Corco Loígde, der dem Königreich Leinster untersteht, niedergebrannt wird - angeblich, um der Gelben Pest zu begegnen. Fidelma und Cass finden Schwester Eisten und fünf Kinder in den Überresten des Dorfes und nehmen sie mit nach Ros Ailithir.
Dort werden sie von Abt Brocc, einem Vetter Fidelmas, empfangen. Fidelma beginnt umgehend ihre Ermittlungen, in deren Verlauf sie hinter den eigentlichen Grund des Aufenthaltes Dacáns kommt und bei denen einige Personen der Abtei zentrale Rollen spielen sollen. Da ist zum einen die Bibliothekarin Grella, die frühere Gemahlin des zu Tode gekommenen Gelehrten. Eine wichtige Rolle im weiteren Verlauf der Handlung spielt auch der leitende Arzt der Abtei, Bruder Midach. Und was hat es schließlich mit der Novizin Schwester Necht auf sich, die vom Abt Fidelma und Cass als Gehilfin zugeordnet wird und sich mitunter seltsam verhält?
Auch ein Abstecher in Kloster Sceilig Michil bringt keine endgültige Klarheit, doch ist Fidelma danach nicht mehr allzu weit von der Lösung des Rätsels entfernt. Zuvor kommen jedoch noch Schwester Eisten, Bruder Molua, der ein Waisenhaus leitet, samt des kompletten Personals eben dieses Waisenhauses und schließlich auch noch Cass ums Leben. Auch Fidelma selbst entgeht gerade noch so ihrer Ermordung.
Während der großen Ratsversammlung unter der Leitung des Großkönigs von Irland kommt es dann zum klassischen Show-down. In einer Gerichtsverhandlung soll über das weitere Schicksal von Osraige entschieden werden. Und hier entlarvt nun Fidelma im Stile eines Hercule Poirot die Schuldigen und löst das Rätsel um die Ermordung Dacáns in wahrhaft Christie'scher Manier.
Peter Tremaynes "Tod im Skriptorium" ist eine klug ausgedachte Detektivgeschichte im historischen Mäntelchen. Sie ist spannend erzählt und vermag durchaus auch in erster Linie historisch interessierte Leser in ihren Bann zu ziehen. Dabei bleibt das Historische aber immer - wenn auch sehr illustrativ präsentiertes - Beiwerk zu der zentralen Frage "Who's done it?". Der Roman kann und will auch sein großes Vorbild Agatha Christie zu keiner Zeit verleugnen.
Quelle: http://www.lecairde.de/Rezensionen/Tremayne_Skriptorium.htm

Die CD zum Buch bietet keltische Musik und ist auch separat entleihbar!


Historischer Kriminalroman In der Mitte der Nacht
Michael Cox
Verlag Droemer/Knaur
zum Anfang der Seite London 1854. Ein gebildeter und weltoffener junger Mann begeht einen Mord - nur um zu sehen, ob er dazu fähig ist. Der Mord an einem völlig unschuldigen Mann ist für Edward Glyver nur der vorläufige Höhepunkt in einem Kampf um Geld, Macht und ein entgangenes Erbe. Nach dem Tod seiner Mutter entdeckt Glyver, dass er dem englischen Hochadel entstammt. Fortan setzt er alles daran, seinem Vater, Lord Tansor, zu beweisen, dass er der legitime Erbe ist. Doch schon bald ereilt ihn eine schockierende Nachricht: Lord Tansor plant, den Sohn einer Verwandten als Erben einzusetzen. Edward tobt - ist dieser künftige Erbe doch Phoebus Daunt, jener Mann, der einst sein bester Freund war und nun sein größter Feind ist. Alles scheint ihm dieser Mann zu nehmen, selbst die Frau, die er liebt. Es beginnt der mörderische Wettlauf zweier Männer, die sich in ihrer Brillanz und Gerissenheit, in ihrer Sensibilität und Hybris auf geradezu unheimliche Weise ähnlich sind. Und Edward will siegen, ganz gleich, was es ihn kostet.
Quelle: http://www.literaturschock.de/buecher/3426197146.htm

Der erste Satz des Romans hat mich ja gleich magisch angezogen: "Nachdem ich den rothaarigen Mann getötet hatte, machte ich mich auf zum Austernabendessen ins Quinn's."

Die Handlung wird überwiegend von der Hauptfigur Edward Glyver in Form eines Berichts aus der Ich-Perspektive erzählt und ist mit einem Vorwort eines fiktiven Herausgebers versehen. Begriffe, Orte und historische Persönlichkeiten, die einem Leser aus dem 19. Jahrhundert bekannt sein sollten, dem heutigen aber nicht unbedingt, werden vom fiktiven Herausgeber in zahlreichen Fußnoten erklärt. Für die Form, in der das Buch geschrieben ist, fand das ganz gut gelöst, aber weniger wäre vielleicht mehr gewesen. Manche Fußnoten habe ich als hilfreich empfunden, ich muss nun allerdings auch nicht wissen, in welcher Strasse jedes Restaurant liegt, dass die Hauptfigur besucht hat und manches hätte ich auch selbst nachschauen oder damit leben können, dass ich es nicht weiß.

Die Stimmung im Buch ist eher düster, die Hauptfigur ein Antiheld. Glyver ist arrogant, paranoid und hält sich irgendwie für Größeres bestimmt. Der Bericht ist sehr detailreich und die Handlung hat kein besonders hohes Tempo. Im Klappentext steht etwas von einem mörderischen Wettlauf zweier Männer, aber das ist bestimmt der langsamste Wettlauf, von dem ich je gelesen habe - er zieht sich über 35 Jahre. Bei dem Buch handelt es sich nicht um einen actionreichen Thriller und Edwards Gegenspieler bleibt nahezu unsichtbar.

Im englischsprachigen Original hat der Autor den Stil viktorianischer Literatur imitiert und eigentlich hätte ich es im Original gelesen, wenn ich nicht sehr günstig an die deutsche Ausgabe gekommen wäre. Die Übersetzung scheint mir aber gelungen zu sein und vor allem ist es den beiden Übersetzern auch gut gelungen, den viktorianischen Stil angemessen ins Deutsche zu übertragen. Ich hatte oft das Gefühl, einen Klassiker aus dieser Zeit in Händen zu halten, das Buch hat mich vom Stil her ein wenig an Wilkie Collins erinnert.
Quelle: http://www.buechereule.de/wbb2/thread.php?threadid=18815
Thriller Das Schweigen der Lämmer
Thomas Harris
(orig. The Silence of the Lambs)
Übersetzung: Marion Dill, neu überarbeitet von Sepp Leeb. Hardcover
zum Anfang der Seite Um auf die Spur eines psychopathischen Serienmörders zu kommen, der korpulente junge Frauen häutet, wendet die unerfahrene FBI-Profilerin Clarice Starling sich an den genialen Psychiater Dr. Hannibal Lecter, der allerdings seit 8 Jahren in der speziell gesicherten Einzelzelle einer psychiatrischen Anstalt eingesperrt ist, weil er selbst einige Menschen bestialisch umgebracht und Teile ihrer Leichen verzehrt hatte.

In seinem Psychoschocker "Das Schweigen der Lämmer" mutet Thomas Harris seinen Leserinnen und Lesern nur einige wenige grauenvolle Szenen zu, aber die gruselige Atmosphäre hält durch das ganze Buch über an. Die außergewöhnliche Spannung ergibt sich nicht aus der Frage nach dem Täter ("Whodunit?") - in diesem Fall dem Serienmörder Jame Gumb -, sondern aus dem Bangen um das Leben des letzten Opfers, dem intellektuellen Psychoduell zwischen Dr. Hannibal Lecter und Clarice M. Starling, der atemberaubenden Flucht Lecters aus dem Gefängnis und den schrittweisen Ermittlungsfortschritten der Polizei. Thomas Harris kommt mit verhältnismäßig wenig Action aus. Großen Wert legt der ehemalige Kriminalreporter auf minuziöse Schilderungen von Gesprächen und gedanklichen Prozessen. Mit Dr. Hannibal Lecter und Clarice M. Starling hat Thomas Harris außerdem zwei facettenreiche Hauptfiguren geschaffen.
Quelle:  http://www.dieterwunderlich.de/Harris_schweigen.htm

Historischer Roman Inka-Gold
Clive Cussler
Bertelsmann (Hardcover)
zum Anfang der Seite
Mehr als vierhundert Jahre sind vergangen, seit spanische Eroberer die Goldschätze Südamerikas plünderten. Aus Angst vor den räuberischen Spaniern verbargen die Inka - alten Überlieferungen zufolge - im Jahr 1533 ihren größten Schatz jenseits der Grenzen von Peru tief in einem Inselberg. Wenige Jahre später hatte der Seeheld Sir Francis Drake gerade wieder einmal Jagd auf eine der prallgefüllten spanischen Galeonen gemacht und dabei das kostbare Quipu erbeutet - den verschlüsselten Wegweiser zum Schatz der Inka -, als ein gigantisches Seebeben Drakes Schiff an Land schleuderte, mittenhinein in den Dschungel.
Doch der Mythos vom verschwundenen Inka-Gold überlebte: als Herausforderung für Anthropologen, Archäologen und Abenteurer aller Länder - und für eine der skrupellosesten Kunsträuberbandnen unserer Zeit: die Solpemachaco. Eine Bande, deren blutige Spur Dirk Pitt durch Zufall an einem heiligen Opferteich in den Anden kreuzt.
Dort nämlich forscht Pitt im Auftrag der NUMA, des US-Marineinstituts für Unterwasserforschung, nach dem verschollenen Schiff Drakes, das er auch tatsächlich birgt - und mit ihm das sagenumwobene Quipu. Mittels modernster Computertechnologie kann Pitt denn auch das Rätsel um den Fundort des Inka-Goldes entschlüsseln. Doch auch die Solpemachaco verfügen über Mittel und Wege, das Geheimnis zu lüften. Und so beginnt eine gnadenlose Jagd nach dem sagenhaften Gold der Inka - ein Wettlauf um Leben und Tod.
(Verlagsmitteilung)
Biografie Schönes NRW: Quer durchs Land: Wir in Nordrhein-Westfalen
Antje Zimmermann
Reihe: Unsere gesammelten Werke (WDR Edition, WAZ Mediengruppe)
zum Anfang der Seite Das Buch "Schönes NRW" ist eine Zusammenarbeit des WDR und der WAZ Mediengruppe und verspricht, viele touristische Facetten des Bundeslandes detailreich in Wort und Bild zu präsentieren. Ein Versprechen, das durchweg gehalten wird und Lust auf kleine und große Ausflüge im westlichsten Bundesland der Republik macht.
Besonders gut gefällt mir die Vielseitigkeit und der Umfang, mit denen einzelne Ziele beschrieben werden. Dank des Buches erfährt man als Reisender nicht nur, welche Besonderheiten es vor Ort zu sehen gibt, sondern erhält viele Zusatzinformationen von der gelungenen Anreise bis hin zur richtigen Verpflegung vor Ort.
"Schönes NRW" schaut dabei nicht nur auf klassische Ausflugsziele wie die Zeche Zollverein oder den Nationalpark Eifel, sondern präsentiert auch viele interessante Sehenswürdigkeiten, die selbst den meisten Einwohnern von Nordrhein-Westfalen nicht bekannt sein dürften.
Wer eine kompletten Überblick über alle Reiseziele und Ausflugstipps des Bundeslandes erhalten möchte, wird leider enttäuscht.
"Schönes NRW" pickt sich vielmehr ganz gezielt interessante Themenbereiche heraus und präsentiert so Bergführungen im früheren Zechengebiet, Wanderungen durchs Aachener Land oder kulinarischen Reisehighlights, ohne dabei Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben.
Doch gerade dies ist auch ein Vorteil des Buches. Wer kleine aber feine Reiseziele sucht, die sich nicht standardmäßig in jeder Broschüre über NRW finden lassen, dürfte durch "Schönes NRW" genau die richtige Inspiration für einen gelungenen Kurzurlaub in westdeutschen Gefilden erhalten.
Quelle: http://ausflugsziele-nrw.com/buchempfehlung/schoenes-nrw.html
Sachbuch
für Kinder im Vorschulalter
Meine schönsten Mathespiele
Kristin Dahl, Mati Lepp, und Dagmar Brunow
Oetinger Verlag 2010, 48 S.
zum Anfang der Seite Gut vorbereitet in die Schule: Zahlenspiele für Vorschulkinder!

Mathe findet man überall - wenn man weiß wo! Kristin Dahl nimmt die Kinder mit in die Welt der Zahlen und landet direkt in ihrem Alltag: beim Einkaufen, beim Kochen, Anziehen, Malen und Basteln oder beim Autofahren.
Spiele rund ums Zählen, Messen und Rechnen wecken die Freude an der Mathematik, schulen das mathematische Verständnis und regen dazu an, eigene Ideen zu entwickeln.
Mit vielen Bildern und kreativen Ideen - zur Förderung des Zahlenverständnisses im Alltag.
(Verlagsmitteilung)


Bilderbuch für
Kinder ab 5 Jahre
Was tun!
Dieter Böge / Bernd Mölck-Tassel
Bajazzo Verlag 2009 (Hardcover)
zum Anfang der Seite
Das Buch "Was tun!?" von Dieter Böge ist ein spannendes Buch einiger Berufe und für kleinere Kinder im Kindergartenalter sehr geeignet und interessant. Auf 37 Seiten werden bildlich und inhaltlich verschiedene Berufe und Tätigkeiten vorgestellt.

"Was tun!?" ist ein buntes Buch in DIN A4 Format mit großen Bildern. Es erzählt von den Dingen, die Menschen tun oder manchmal auch nicht tun. Es erzählt vom Backen, Bauen, Malen, Forschen, Lernen und und und. Es ist ein ungewöhnliches "Lexikon für Berufe" genau nach Kindergeschmack geschrieben. Es greift einige Berufe aus der großen Berufswelt heraus und gibt gute Informationen darüber.
Auf das Tun und das Nichtstun geht das Buch auch ein und soll zum Nachdenken über diesen Prozess anregen.
Die großen Bilder, der Berufsgruppen unterstützen den Inhalt und sind sehr bunt und oft sehr detailliert gezeichnet.

Es ist ein sehr informatives und interessantes Buch für Kindergartenkinder und junge Grundschulkinder. Es stellt viele nützliche Berufe vor und zeigt wie sehr wir eigentlich tagtäglich aufeinander angewiesen sind. Es stellt auch sehr gut die Zusammenhänge zwischen einigen Berufen dar. Was auch sehr positiv an diesem Buch ist, sind die tollen, kleinen Zeichnungen zwischen dem Text, die den Inhalt noch mal veranschaulichen und für Kinder lustig anzuschauen sind. Zudem wird so das im Gedächtnisbehalten gefördert und so visuell unterstützt.
Die kleinen Geschichten über die Berufe und Tätigkeiten sind auch in einer verständlichen Sprache geschrieben, also kindergerecht. Es wird aber auch nicht langweilig, weil das Buch lustig und unterhaltsam geschrieben ist. Auch die immer wieder eingebrachten Kommentare und Anmerkungen sind sehr informativ und oft auch amüsant.
Die Zeichnungen von Bernd Mölck-Tassel sind sehr groß und deutlich und veranschaulichen die Berufe und Tätigkeiten sehr gut. Vor allem die Menschen sind in größeren Dimensionen gemalt, was noch auffällt, ist die starke Ähnlichkeit von den Figuren, was jedoch das Verständnis nicht weiter stört. Sehr gut gefällt mir auch das groß gewählte Format von DIN A4, so ist es für Kindergartenkinder handlicher und die Zeichnungen und der Inhalt kommen besser zur Geltung.
Dieses Buch "Was tun!?" eignet sich sehr gut zum vorlesen, aber auch für Grundschüler auch zum selber lesen. Die Schrift ist groß genug und durch die kleinen Bildchen wird der Inhalt auch süß veranschaulicht.
Es ist auf jeden Fall ein Buch zum lernen, und zwar zum lernen von wichtigen Dingen im Leben. So wird die Berufswelt für Kinder etwas transparenter und verständlicher. Witzig und lehrreich sind auch die Überlegungen über das Tun und das Nichtstun, diese Gedanken von Dieter Böge regen die Kinder dazu an, darüber nachzudenken und somit aktiv dazu zulernen.
Ein rundum witziges und schönes Buch für Kinder mit tollem informativem Lerneffekt. So kann man Kindergartenkindern spannende Fragen kreativ beantworten und sie werden viel Spaß dabei haben.

Quelle: http://www.roterdorn.de/inhalt.php?xz=rezi&id=11895

Roman Die Keltennadel
Patrick Dunne
(orig. Days of Wrath) Übersetzung von Fred Künzel.
Bastei Lübbe Verlag

zum Anfang der Seite Wenn bei uns von Irland die Rede ist, wird das keltische Erbe hervorgehoben, die anrührenden Geschichten von Feen, Elfen und Kobolden, die entgegen dem allgemeinen Trend auch nach dem 11/9 immer noch blühende wirtschaftliche Entwicklung, die Spaltung und der Bruderkrieg, die teilweise Besetzung durch die Briten, die Parteienlandschaft, und kaum einer erwähnt die heutigen Sekten.
In einer Kirche ausserhalb Dublins wird ein grausiger Mord begangen. Spuren des Täters führen zu einer Sekte, die keltische und christliche Traditionen vereinnahmt und die Apokalypse wörtlich nimmt...
Liam Lavelle, einer der drei Geistlichen, die im Pfarrhaus der Kirche wohnen, in welcher die Leiche gefunden wird, gehört für die Polizei zu den Hauptverdächtigen.
Jane Wade, eine Journalistin, wohnt nur ein paar Meilen weit weg von der Kirche in Kilbride; sie vermisst ihre Schwester seit einiger Zeit, vermutet dass diese unter Sektierern lebt und erfährt, dass Liam Lavelle in den USA zu "Cultwatch" gehörte und als Sektensachverständiger tätig war. Unabhängig von dem grausigen Mord, vereinbart sie eine Zusammenkunft mit Lavelle.
Lavelle ist der Mordkommission bei den Ermittlungen so gut er kann behilflich, bleibt aber dennoch als Hauptverdächtiger, denn der erste Mord ist nicht nur in seiner unmittelbaren Umgebung mit Accessoires, auf die er als Priester hat zugreifen können, begangen worden; es war ein Ritualmord und Liams fundiertes Wissen über Ritualmorde und Sektierertum ist für die Kommissare mehr als verdächtig. Als mit Liams Hilfe auch noch ein Verdächtiger ausgemacht werden kann, der kurz darauf ebenfalls ermordet wird, läuft das Fass über. Die Polizei sucht nur noch nach Zeugen und vielleicht noch eindeutigeren Beweisen für Liams Schuld. Und findet diese.
Die Nebenhandlung - nämlich Liams Liebe zu Jane und umgekehrt - ist auch nicht ganz ohne.
Intrigen, infame Pläne, Priester, deren Seelen nicht schwarz aber doch eher dunkelgrau als rein und weiss sind, eine verschwundene Frau, eine neue CD, deren Titel geheim ist, eine Uraufführung und ein verschollener und exkommunizierter Priester - und das alles im sagenumwobenen Irland!?
Wer dieses Buch zur Hand nimmt, wird nicht darüber einschlafen können.

Quelle: Regula Erni in http://www.litart.ch/rezensionen/keltennad.htm

Historische Biografie /
Religiöser Roman
Ein Mensch namens Jesus
Gerard Messadié
Droemer Knaur 1989
zum Anfang der Seite Die historische Figur Jesus - was machte sie aus, wer war dieser Mann? Gibt es Erklärungen für die biblischen Wunder und Berichte?
Messadie hat fundiert recherchiert und überzeugt in allen Einzelheiten.

Endlich mal eine realistische Sicht Jesus und nicht eine frömmelnd alles glauben müssende Aufforderung. Obwohl er ab und an eine spinnerte Passage des Schwebens über dem Bett aufführt.
Quelle: 1581 Eselsohren,  Rezension vom 21.02.2009


Krimi Der Mann der lächelte
Henning Mankell
(orig. Mannen som log) Deutsch von Erik Gloßmann.
Zsolnay Verlag, 381 S.
zum Anfang der Seite "Immer steht man mit einem Bein im Sumpf und mit dem anderen in der Blumenwiese, dachte Wallander grimmig." Wozu Menschen fähig sind in einer Welt, in der sich alles nur um Kaufen und Verkaufen dreht, dass muss er im Laufe dieser aufreibenden Ermittlungen erkennen, die ihn ins Zentrum eines internationalen Verbrecherrings führen. Nur dank des beherzten Eingreifens von Ann-Britt Höglund kommt er selbst mit heiler Haut davon.

"Das raubt einem die Nacht. Das stärkt die Skepsis. Das ist starke (Kriminal-)Literatur." (Die Welt)

"Auch Henning Mankells neuester Kriminalroman "Der Mann, der lächelte" hat wieder alle jene Qualitäten, die den Autor zu einem der meistgelesenen Krimischriftsteller Deutschlands gemacht haben: Über der spannenden Story deren dramatisches Ende nicht überraschend kommt liegt wieder ein fein gesponnenes Netz aus subtiler Gesellschaftsanalyse. Auch die zärtliche Genauigkeit, mit der Mankell die seelische Befindlichkeit seines Helden nachzeichnet, ist gewohnt effektvoll." (Der SPIEGEL)


Roman Spiel des Schicksals
Barbara Wood
Aus d. Amerikan. v. Xenia Gharbi.
Fischer Verlag, 238 S
zum Anfang der Seite Das Leben der Krankenschwester Lydia Harris gerät ins Wanken, als sie einen Anruf ihrer Schwester erhält.Neben dem unverständlichen Telefongespräch veranlasst auch ein Paket mit einer antiken Spielfigur Lydiazur Reise nach Rom
Während einer komplizierten Operation erhält Lydia Harris, eine hochqualifizierte OP-Schwester in einem Krankenhaus im kalifornischen Malibu, einen mysteriösen Anruf von ihrer Schwester Adele, von der sie seit Jahren nichts gehört hat. Adele bittet sie ebenso dringlich wie verworren, sofort zu ihr nach Rom zu kommen.
Wenig später trifft ein Päckchen von Adele ein. Es enthält eine Figur aus Elfenbein mit einem kunstvoll geschnitzten Schakalskopf. Lydia zieht den mit ihr befreundeten Chirurgen Dr. Kellerman zu Rate, der sich privat als Kunstsammler betätigt. Dr. Kellerman findet schnell heraus, daß es sich bei dem Schakal um eine Figur aus einem uralten ägyptischen Brettspiel handeln und daß diese Figur äußerst wertvoll sein muß.
Lydia macht sich indessen große Sorgen um ihre Schwester. Gegen den Rat von Dr. Kellerman fliegt Lydia kurzentschlossen nach Rom. Aber das ist erst der Anfang einer gefährlichen Odyssee, die Lydia schließlich bis in das ägyptische Tal der Könige führt.


Besinnliches / Essay Die leisen Töne des Lebens
Peter Bachér
Ullstein Verlag, 157 S.
zum Anfang der Seite Kleine Glücksmomente, verpaßte Chancen, Verwundungen der Seele, zwischen diesen Polen bewegen sich die eindringlichen Beobachtungen Peter Bachers, die er auch in seinem neuen Buch wieder meisterhaft zu einem Kosmos des vertraut Menschlichen verwebt.

"Für einen Journalisten wie Peter Bacher gibt es kein Limit zum Aufhören." Simon Wiesenthal
"Unter den Zynikern des journalistischen Gewerbes war Peter Bacher nie zu finden. Das will etwas heißen für einen Mann, der auf dem Zeitungsboulevard spazierengegangen ist." Friedrich Nowottny
"Wer die leisen Töne nachklingen läßt, die dem Autor Peter Bacher eigen sind, der wird finden, daß dieses Zitat sein Lebensmotto sein könnte: 'Kalte Seelen haben ein Gedächtnis, die fühlenden Seelen haben eine Erinnerung.' " (Gerhard Schröder, WELT AM SONNTAG)


Roman Heisse Erde
Patricia Shaw
Verlag Bastei Lübbe,
zum Anfang der Seite Der Roman ist der zweite Teil der Südland-Trilogie der Autorin, die die Besiedlung des fünften Kontinents, Australiens schildert.

Wie ein Buschfeuer flammt die Leidenschaft zwischen der jungen Politikertochter Laura und dem Farmer Paul MacNamara auf. Doch bald müssen sie erkennen, das sie im Kampf um die heiße Erde des Landes auf verschiedenen Seiten stehen, denn Lauras Vater will gegen die Farmer die Abspaltung von Pauls Heimatprovinz Queensland erzwingen. Doch die Lügen eines skrupellosen Geschäftemachers wird Paul dazu verleitet, einen Rachezug gegen die Aborigines zu beginnen. Der Sturm der Ereignisse reißt alle mit sich, harte Pioniere, Glücksritter, ehrgeizig Politiker und die mutigen Frauen des Grenzlandes.



Krimi Klassiker Mord im Orientexpress
Agatha Christie
(orig. Murder on the Orient Expres)
zum Anfang der Seite Eigentlich wollte Hercule Poirot die Fahrt in dem weltberühmten Luxuszug genießen, aber seine Mitreisenden verderben ihm das Vergnügen gründlich. Allerdings wird er bald entschädigt, denn eine Leiche wird entdeckt. Ein Toter und ein Zug voller Verdächtiger: ein gefundenes Fressen für den Meisterdetektiv.

"Mord im Orentexpress" - ein unvergessbares Werk Agatha Christie's. Es hat Witz und Stil und eine einmalige überführung des Mörders.
Quelle: http://www.krimi-couch.de/krimis/agatha-christie-mord-im-orientexpress.html

Bilderbuch für Kinder
und Erwachsene
Quark ??!
Peter Schössow
Tulipan Verlag 2009, 32 S.
zum Anfang der Seite Was tun, wenn nachts der Magen knurrt? Schlaflos watschelt das Entchen durchs Schloss, vom Ballsaal in die Bibliothek, vorbei an Gemäldegalerie und Klavierzimmer, bis...

Eine geheimnisvolle Odyssee durch die Nacht mit überraschendem Ende - alles Quark, oder?
"Peter Schössow ist als Autor und Illustrator eine Klasse für sich." (FAZ)

Der Autor erhielt 2006 erhielt den Deutschen Jugendliteraturpreis für sein Buch "Gehört das so??!"

Kinderbuch
ab 9 Jahre
Die Teufelskicker - Stürmer gesucht
Frauke Nahrgang
Illustriert von Bettina Gotzen-Beek.
Cbj Verlag, 128 S.

zum Anfang der Seite Die Teufelskicker gehen in die neue Saison!
Höllisch guter Lesespaß!

Moritz kann es nicht fassen. Olli, diese Schnecke von Stürmer, darf von Anfang an im Lokalderby spielen und er selbst soll die Ersatzbank drücken. Kein Wunder, dass Moritz in der zweiten Halbzeit neben der Spur ist. Wissen die Teufelskicker eigentlich nicht, was sie an ihm haben? Olli oder er ? Niko, Mehmet und die anderen sollen sich entscheiden.


Sachbuch für Kinder
Umwelterziehung
10 Sachen kann ich machen für unsere Erde
Melanie Walsh
Aus dem Engl. von Stephanie Menge. 
Sauerländer Verlag 2009, 38 S.
zum Anfang der Seite Wir muten unserer Erde sehr viel zu, dabei wäre es manchmal gar nicht so schwer, mit den wertvollen Dingen, die uns die Erde schenkt, sorgsam umzugehen, so soll man z. B. die Zähne gründlich putzen, aber man kann dabei Wasser sparen oder man erinnert die Eltern daran, vor dem Schlafengehen den Fernseher ganz auszuschalten... Dieses Bilderbuch hilft Kindern ab 4 Jahren, verantwortlich mit den Ressourcen umzugehen.
Ein Umweltbuch, so wie es sein soll! Aus 100 % recyceltem Material hergestellt überzeugt es durch großflächige, bunte und kindgemäße Bilder und kommt dadurch auch mit sehr wenig, aber durchaus treffendem und graphisch unterschiedlich eingestreutem Text aus. Gestalterisch birgt jede Seite eine Überraschung und die kleinen Leser werden ihre Freude daran haben, diese zu entdecken, die feinen Botschaften zu entschlüsseln und die vielen einfachen Vorschläge zu befolgen.


Roman Das Geheimnis des Kalligraphen
Rafik Schami
Hanser Verlag 2008
zum Anfang der Seite Beim Öffnen dieses Buches beginnt man eine Reise in ein fernes Land, eine Reise, von der man so schnell nicht zurückkehren will. In wunderschöner Sprache erzählt Rafik Schami eine Geschichte voller Liebe, Ehrgeiz und Hoffnung. Das Geheimnis des Kalligraphen ist wie ein buntes Gedicht des Orients. Der in Damaskus geborene Rafik Schami, der seit 1971 in Deutschland lebt, gehört zu den besonderen deutschen Bestsellerautoren, der mit jedem neuen Buch für viel Aufsehen sorgt. Er bringt uns sein Geburtsland Syrien mit spannenden und intensiven Alltagsgeschichten ganz nah.
Alex Dengler in http://www.buch.ch

In Damaskus macht ein Gerücht die Runde: Nura, die schöne Frau des berühmten Kalligraphen Hamid Farsi, sei geflüchtet. Warum hat sie ein Leben, um das viele sie beneiden, hinter sich gelassen? Oder war sie Opfer einer Entführung der Gegner ihres Mannes? Schon als junger Mann wird Farsi als Wunderkind der Kalligraphie gefeiert. Nun arbeitet er verbissen an Plänen für eine radikale Reform der arabischen Sprache, nicht ahnend, dass zwischen Nura und seinem Lehrling Salman eine leidenschaftliche Liebe ihren Anfang nimmt - die Liebe zwischen einer Muslimin und einem Christen. Der neue Roman des deutsch-syrischen Autors ist ein großer Bilderbogen der syrischen Gesellschaft, der alle Sinne der Leser anspricht.
Ende der 50er Jahre in Damaskus. Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die Nachricht. Nura, die Frau des berühmten Kalligraphen Hamid Farsi, sei verschwunden. Steckt ein politisches Motiv, gar ein Verbrechen dahinter? Denn der Mann, der die hohe Kunst der wundervoll gemalten Schriften beherrscht, verfolgt ein gefährliches Ziel. Er will die arabische Schrift reformieren und ihre Fehler beseitigen. Das ruft Feinde auf den Plan, Ultra-Konservative Moslems, die Hamid Farsi aus dem Weg räumen wollen. Oder verbirgt sich hinter dem Skandal vielleicht doch eine große Romanze? Denn Nura, bezaubernd schön wie Audrey Hepburn auf der Kinoleinwand, lebt in einer tristen kalten Ehe. Darum hat sie einen Liebhaber.
Quelle: Stefan Sprang in http://www.hr-online.de
 
Leseprobe
"Er musste noch nicht wissen, dass sie mehr als einmal gleich beim ersten Kuss im Paradies des Genusses geschwebt und dort wie im Rausch lange verweilt hatte. Danach schwor sie sich zum wiederholten Male Schluss zu machen. Ihr Verstand mahnte sie, dass diese Liebesaffäre einer verheirateten Muslimin mit einem Christen in einer Katastrophe enden müsste. Was sonst sollte aus dieser Liebe werden? Nura hörte die Frage nur so leise, wie wenn ein kleines Mädchen im Tumult eines wilden Volkstanzens nach der Uhrzeit fragt."

Der Autor
Rafik Schami wurde 1946 als Christ in Damaskus geboren. 1971 kam er nach Deutschland. Seit zwanzig Jahren schreibt er auf Deutsch. Seine Romane waren Bestseller und wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet.
Er wurde beim Lesekreis der Bücherei St. Antonius 2010 vorgestellt.


Jugendbuch
ab 13 Jahre
Die Regentrinkerin
Nina Petrick
Beltz Verlag 2003, 137 S.
ausgezeichnet mit dem Peter-Härtling-Preis für Kinder- und Jugendliteratur
zum Anfang der Seite Anne weiß, dass sich in diesem Sommer alles verändern wird. Ihre Freundin Caro lebt nun in Amerika. Trotz aller Briefe wird es zwischen ihnen nie mehr dasselbe sein. Mit Antonia aber ist es manchmal wie früher. Beinahe hat Anne ein schlechtes Gewissen, wenn sie zusammen durch die Secondhand-Läden Berlins ziehen. Sie reden von Vatermangelgefühlen und schwärmen von Filmen wie "Casablanca". Sie sitzen in Cafés und beobachten die Pärchen, die den Park als Kulisse für ihre Liebe brauchen. Temporeich und aus origineller Perspektive erzählt Anne von diesem einen Sommer, in dem ein Paar haselnussbraune Augen in wenigen Minuten ihr ganzes Leben verändern. Er heißt Florian. Aber da ist auch Tim...



Kinderbuch /
Weihnachten
ab 8 Jahre
Das Weihnachtsgeheimnis
Jostein Gaarder
Aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs mit Bildern von Rosemary Wells.
Hanser Verlag, 272 S. 
zum Anfang der Seite Mit seinem magischen Adventskalender unternimmt der kleine Joachim eine lehrreiche, historisch-philosophische Reise in die Vergangenheit. Denn in jedem Türchen, das er öffnet, steckt ein Zettelchen. Und darauf entziffert Joachim mit jedem Adventstag mehr und mehr die Geschichte eines Pilgerzugs, der fast zweitausend Jahre zurückreicht und mit der Geburt des Jesuskindes in Bethlehem endet.
In 24 Kapiteln verwandelt Jostein Gaarder den düsteren Dezember in eine geheimnisvolle Abenteuerreise. Die stimmungsvolle Hörspielbearbeitung von Hermann Naber verkürzt die lange Wartezeit auf Weihnachten auf faszinierende Weise.

Am 30. November geht der kleine Joachim mit seinem Vater, kurtz bevor die Läden schließen, in die Stadt. Die beiden brauchen unbedingt noch einen Adventskalender. Nach langer Suche entdeckt Joachim in einer heruntergekommenen Buchhandlung ein einzelnes Exemplar ganz hinten in einer verstaubten Ecke, das ihm auf Anhieb gefällt. Dieser Adventskalender hat keine Schokoladen-Füllung und seine Farben sind schon ziemlich ausgebleicht, doch jeden Tag, wenn Joachim ein Türchen öffnet, fällt ihm ein kleiner Zettel mit einer Geschichte entgegen.
Alles beginnt damit, daß ein kleines Mädchen in einem großen norwegischen Kaufhaus beobachtet, wie ein wolliges Schaf plötzlich aus der Spielwarenabteilung flüchtet, weil es den Krach der Registrierkassen und den Lärm der Menschen, die hektisch beim Einkaufen sind, nicht mehr erträgt. Entschlossen verfolgt es das Schaf bis in den Wald. Dort treffen die beiden auf einen geheimnisvollen Engel und Tag für Tag schließen sich der illustren Schar auf ihrer eigenartigen Wanderung mehr Teilnehmer an: Engel, Hirten, Könige und natürlich weitere Schafe kommen dazu. Sie alle machen sich auf, aus dem 20. Jahrhundert quer durch die Zeit nach Bethlehem zu reisen, um bei Jesu Geburt dabei zu sein.
"Wir reisen in zwei verschiedene Richtungen auf einmal. Einerseits auf der Landkarte südwärts nach Bethlehem und Judäa. Die andere Richtung führt uns durch die Geschichte in die Stadt Davids zur Zeit der Geburt Jesu. Das ist eine sehr ungewöhnliche Art des Reisens, viele würden sie für unmöglich halten, aber für Gott ist nichts unmöglich. Denn Zeiten sind gekommen, und Zeiten sind verstrichen, und eine Generation ist auf die andere gefolgt. Aber der Weg nach Bethlehem ist noch immer genau derselbe." "Das Weihnachtsgeheimnis" läßt sich auf viele verschiedene Arten lesen. Zum einen als ein ganz besonderer Adventskalender. Andererseits ist darin unverkennbar nach der Art Jostein Gaarders jedoch auch eine in sich verschachtelte Geschichte enthalten: Sie beginnt mit Joachim, der ein kleines Mädchen verfolgt; zugleich verschwindet aber im Jahre 1948 tatsächlich ein norwegisches Mädchen spurlos.
Hinweise auf die Entschlüsselung dieser Geschichte erhofft sich Joachim vom fremden Blumenhändler auf dem Marktplatz, der angeblich den Adventskalender gebastelt haben soll. Doch bis zur Auflösung muß er sich noch etwas gedulden. Noch ist das letzte Türchen nicht offen.
Mit welcher Raffinesse Jostein Gaarder seinen Roman erzählt, das muß man einfach selbst gelesen haben. Eine Kostprobe zum Schluß: "Es gibt genau zwei Möglichkeiten weise zu werden. Eine ist die, hinaus in die Welt zu ziehen und sich soviel wie möglich von Gottes Schöpfung anzusehen. Die andere bedeutet, an einer bestimmten Stelle Wurzeln zu schlagen und alles, was dort geschieht, so sorgfältig wie nur möglich zu studieren. Das Problem ist bloß, dass es absolut unmöglich ist, beides auf einmal zu tun."
Quelle: http://www.leser-service.de/


Kinder- und Jugendbuch
ab 12 Jahre
Zebraland
Marlene Röder
Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 2009, 224 S.
Evangelischer Buchpreis 2010
zum Anfang der Seite Sommer, Sonne, Reggae - es war einfach alles perfekt an jenem Abend im August. Doch wie gern würden Judith, Philipp und Anouk genau diesen Abend aus ihrem Leben streichen. Als die Klassenkameradin auf dem Weg ins Krankenhaus stirbt, sind Ziggy, Judith, Philipp und Anouk längst geflüchtet: Durch die gemeinsame Schuld werden die Vier eng zusammengeschweißt. Marlene Röder zeigt in "Zebraland", dass das nicht gutgehen kann.

12. März 2009  - Es ist dieser eine Moment, der alles verändert. Nach dem Unfall ist im Leben der vier Jugendlichen kaum mehr etwas, wie es zuvor war. Ziggy, Judith, Philipp und Anouk haben sich nicht nur der Unfallflucht schuldig gemacht, sondern auch der unterlassenen Hilfeleistung. Denn ihre Schulkameradin Yasmin - wegen ihres gestreiften Kopftuchs "Zebra" genannt - war, nachdem sie sie angefahren hatten, keineswegs tot, wie sie glaubten, sie starb erst später auf dem Weg ins Krankenhaus.
Mit Wucht beginnt, was sich danach zu einer leisen, vielschichtigen Geschichte voller Zwischentöne entfaltet, die den Leser auch an ihrem Ende nicht entlässt, sondern mit Fragen nach der eigenen Gesinnung beschäftigt: Wie hätte man selbst gehandelt? Was hätte dieses Erlebnis aus dem eigenen Leben gemacht?"
In einem geschickten Wechsel von Perspektiven und Zeit entwickelt Marlene Röder ein überzeugendes Psychogramm der vier Jugendlichen, die als Gruppe von Tätern unauflösbar miteinander verbunden sind, in der aber jeder auch allein ist mit seiner Schuld und seiner Angst: Philipp ist dabei der Antreiber, der alle immer wieder in ihrem Pakt auf Vertuschung auf Normalität einschwört; Anouk ist in ihrer Lähmung zu nichts anderem in der Lage, als sich in die traute Zweisamkeit mit Philipp zu flüchten; Ziggy führt Yasmins Tagebuch aus ihrer Handtasche - die sie vom Unfallort mitnahmen und die er entsorgen sollte - wie einen Fetisch mit sich, liest darin und schreibt es fort, sucht die Nähe, weil zu vergessen noch schwerer ist als sich zu erinnern; und Judith hadert am stärksten mit ihrer Gewissenlosigkeit, weil sie sich nicht nur auf die Fahne, sondern buchstäblich aufs Papier geschrieben hat, stets gegen Ungerechtigkeit und Unwahrheit zu kämpfen.
Wie schon in ihrem Debüt "Im Fluss" beschreibt Marlene Röder das Leben als Wendepunkt. Mit angenehm professioneller Distanz entwirft die junge Autorin mögliche Wege, ohne sich auf einen festzulegen, sprachlich schnörkellos und auf eine Art flüssig erzählt, für die "fesselnd" keine übertriebene Beschreibung ist.
Quelle: FAZnet

Biographie Zu meiner Zeit
Egon Bahr
Aus d. Amerikan. v. Xenia Gharbi.
Fischer Verlag, 238 S
zum Anfang der Seite Schon der Anfang des Buchs ist gekonnt und verleitet sofort zum Weiterlesen: Die Kindheit zuerst in der thüringischen Werra-Gemeinde Treffurt, die später so nahe an der innerdeutschen Grenze lag, daß selbst ein Egon Bahr seinen Geburtsort zu DDR-Zeiten nur mit Sondergenehmigung - einem Geschenk von Politbüro-Mitglied Hermann Axen - besuchen konnte. Danach zehn Kinder- und Jugendjahre im sächsischen Torgau - der Stadt, in der Martin Luther die erste evangelische Kirche einweihte und sich 1945 amerikanische und sowjetische Truppen auf der Elbbrücke zum endgültigen Sieg über den Hitlerfaschismus die Hände reichten: Der heranwachsende Junge wurde ein begeisterter Sänger im Chor der Schloßkirche und durfte sogar "Soli in strahlend hellem Sopran schmettern": "Noch heute kann ich Passagen aus der Missa solemnis auswendig", versichert ein stolzer Memoiren-Schreiber, "allerdings nur im Sopran, der langsam über Alt und Tenor in den Baß rutschte, ohne Stimmbruch." (S. 17) Egon Bahr, als einer der Architekten der "neuen Ostpolitik" an der Seite Willy Brandts in die Geschichte eingegangen, versteht von allen seinen Lebens- und politischen Karrieresituationen spannend zu erzählen. Die Worte sind bewußt gewählt, die Sprache setzt Pointen, wirkt zuweilen wie Belletristik, denn welcher andere Politiker würde schon von "Vermählung zweier Flüsse" und nicht einfach vom Zusammenfluß schreiben.
Persönliche Stimmungen werden in Egon Bahrs Erinnerungen - Gott sei Dank! - niemals völlig verdrängt, auch wenn sich der Autor im Eingangssatz seines Vorworts als "eine Quelle" bezeichnet, und die Darstellung zeitgeschichtlicher Ereignisse auf größte Objektivität zielt. Ein erster Höhepunkt gelingt ihm mit der Beschreibung der Berliner Verhältnisse nach dem Kriegsende: von den Anfängen in der "Berliner Zeitung", später in der "Allgemeinen Zeitung". Was Egon Bahr über die politische Grundstimmung in der zweiten Hälfte des Jahres 1945, die in der Öffentlichkeit weit verbreitete "Sache mit dem Sozialismus", über die Rivalität zwischen Otto Grotewohl und Kurt Schumacher, die neu entstandene Parteienlandschaft und die Wahlergebnisse zu berichten weiß, sollte nicht allein Profis der Geschichtsaufarbeitung interessieren.
Das Buch Zu meiner Zeit hat viele Vorzüge. Einer der auffälligsten: die große Spannbreite und Dimension politischer Entwicklungen in Deutschland und Europa, die Egon Bahr zuerst in den Funktionen des RIAS-Chefredakteurs und Senatsprechers, vor allem aber als Sonderbotschafter und Leiter des Planungsstabes unter Willy Brandt im Auswärtigen Amt, als Staatssekretär und Bundesminister für besondere Aufgaben der SPD/FDP-Koalition im Bundeskanzleramt, als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit in der Regierung Helmut Schmidts, als Bundesgeschäftsführer und Präsidiumsmitglied der SPD, Vorsitzender des Abrüstungsausschusses im Deutschen Bundestag, zuletzt als Direktor des Hamburger Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik miterlebt und mitgestaltet hat. Höhepunkte setzten zweifellos die Verhandlungen über den Moskauer Vertrag, das Viermächteabkommen über Berlin, der Vertrag mit Polen, der Grundlagenvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR - die sichtbarsten Ergebnisse der "neuen Ostpolitik".
Es gehörte zur zeitgeschichtlichen Dimension, in der sich Egon Bahr seit den fünfziger Jahren bewegte, daß er Umgang mit vielen erstrangigen Politikern hatte, die zwischen 1945 und 1995 Weltpolitik und Weltgeschichte schrieben: Konrad Adenauer, Leonid Breschnew, Nikita Chruschtschow, Michail Gorbatschow, John F. Kennedy, Henry Kissinger, François Mitterrand, Olof Palme, Margaret Thatcher - wer wollte sie alle aufzählen? Egon Bahr - gelernter Publizist von der Pike auf - besitzt das Beobachtungs- und Schreibtalent, aus seinen persönlichen Erlebnissen mit dieser politischen Prominenz von Welt bildhafte, eingehende Porträts zu formen. Das von Wehner ist eines der psychologisch stärksten. Das Grunderlebnis Willy Brandt überstrahlt jedoch alles. "Die inneren Ansichten der Macht zeigen, daß jeder Regierungschef in jedem Land Mitarbeiter braucht, die mehr sind als Untergebene", steht auf Seite 122. Egon Bahr war einer, der sich in dieser Rolle neben und zusammen mit Willy Brandt offenbar sehr wohl fühlte, sie als Herausforderung annahm und - darin besteht seine Größe - erfolgreich bewältigte.
An vielen Stellen versteht es Egon Bahr eindrucksvoll zu schildern, wie große Politik konzipiert, in Gang gebracht und durchgesetzt wird. Politik korrumpiere, ist an einer Stelle zu lesen. Beispiele dafür und auch Drahtzieher von Politik, die im Hintergrund ihr Gewerbe betreiben, findet der Leser in dem Buch Zu meiner Zeit zur Genüge. Und auch Egon Bahrs Aktivitäten bestätigen - auf den Punkt gebracht - letztlich eines: In der Politik geht es stets darum, eigene Interessen so gut wie möglich durchzusetzen - auf Kosten der anderen Seite.
"Gewinnen ist schön", lautet nicht zufällig einer der Kernsätze des Buches. Er steht in der Passage über den SPD-Wahlsieg 1972: "Der Abend im Kanzlerbungalow ist überwältigend. Mit 45,8 Prozent liegen wir fast ein Prozent vor der Union, die Zahl der direkt errungenen Stimmen ist noch höher. Schleswig-Holstein hat den größten Sprung noch oben gemacht. Günter Grass behauptet, mich küssen zu müssen, und tut es. Willys Umarmung schmerzt fast. Henry ruft aus Paris an und beginnt, mich zu duzen. Honecker telefoniert zum ersten mal mit einem Bundeskanzler und läßt grüßen." (S. 426) Willy Brandt und Egon Bahr blieben in der Stunde größter Freude jedoch realistisch genug, den Boden nicht unter den Füßen zu verlieren: "Nur jetzt nicht triumphieren; hoffentlich können wir die Erwartungen befriedigen - das war die gesunde Grundhaltung Brandts nach seinem Triumph." (S. 426)
Die Geschichte hat Egon Bahr in den folgenden Jahren keineswegs nur siegen sehen. Vielleicht war das der Grund, daß er sich zu einem speziellen Kapitel "Sozialdemokratismus" veranlaßt sah. Es beginnt: "In den fünfziger Jahren konnte sich der Kommunismus als eine Kraft fühlen, der die Zukunft gehört ..." (S. 547), enthält anregendes Nachdenken über den Untergang des sozialistischen Weltsystems und den Zusammenbruch der Sowjetunion, über Gorbatschows Äußerung "Ich bin Sozialdemokrat" (S. 556), interessante Einschätzungen über Reformer in Osteuropa und eine für die gegenwärtige regierungsoffizielle politische Kultur in der Bundesrepublik Deutschland überraschende PDS-Einschätzung, die in dem Bonmot gipfelt: "Hinter Gysi stehen nicht mehr Ulbricht und Stalin, hinter Bisky nicht mehr Honecker und Breschnew." (S. 562) Die Hauptfrage jedoch, die Egon Bahr am Schluß des Kapitels eher aufwirft als abhandelt - "was sich die SPD in dem neuen Zeitalter zum Beispiel unter dem demokratischen Sozialismus ihres Programms vorstellt" (S. 562) -, bleibt offen, und das ist nicht einmal dem Schreiber der Erinnerungen anzukreiden.
Ist das große Lebenswerk des Egon Bahr in Erfüllung gegangen, möchte man fragen, wenn man den strategischen Mitarchitekten der "neuen Ostpolitik" auf den letzten Seiten seines Buches in der Rolle eines Beraters von DDR-Verteidigungsminister Eppelmann bei der Übergabe der NVA an die Bundeswehr wiederfindet und liest: "Am letzten Tag verweigerte die westdeutsche Seite der ostdeutschen den symbolischen Akt der Würde, die alte Flagge einzuholen, die neue zu hissen ... Die Rede des alten Ministers anläßlich der Übergabe der NVA vergaß man zu drucken ... Um psychologische Verletzungen zu vermeiden, verkleideten sich die hohen Offiziere aus Bonn, die zum Akt der Übergabe Minister Stoltenberg begleiteten, in Kampfanzüge, in denen sich die meisten noch nicht gesehen hatten, was sie recht komisch fanden ... Dann gab's Sekt.
Ich räumte den Schreibtisch, gab die Schlüssel ab und fuhr nach Berlin, etwas vergrübelt, ob wir wohl die Kraft aufbringen würden, Fehler zu vermeiden oder zu korrigieren, die sich nicht durch die Hinterlassenschaften des SED-Regimes entschuldigen lassen." (S. 592) Egon Bahr - ein Mann, der den langen Weg der Erkenntnis vom einstigen Kalten Krieger zu einem geistigen Vorreiter der Entspannungspolitik in Europa gegangen war - hat sich mit ausgeprägtem Sinn für Zeitkolorit auch hier, im letzten Absatz seines Buches, als Vordenker erwiesen: Die Probleme, die er sah und die sich nicht "durch die Hinterlassenschaften des SED-Regimes entschuldigen lassen", kamen nach der deutschen Einheit schneller als gedacht.

Quelle: http://www.luise-berlin.de/lesezei/blz97_01/text11.htm


Roman / Frauenschicksal Bei lebendigem Leibe - Eine traurige aber wahre Geschichte
Souad
Verlag Blanvalet
zum Anfang der Seite In diesem Buch beschreibt Souad, einen anonym bleibende Frau und Mutter, ihre Lebensgeschichte.
Souad ist in einem kleinen Dorf in Jordanien geboren worden. Sie ist eines von vier überlebenden Töchtern neben einem vergötterten Sohn einer bäuerlichen Familie, die von der Landwirschaft lebt.
In diesen Dorfgemeinschaften herrschen archaische Sitten und Gebräuche.
Töchter und Frauen im allgemeinen gelten nichts und sind nichts wert. So wird auch Souad etwa ab ihrem 8.-10. Lebensjahr wie eine Sklavin gehalten. Sie muß jede Art von Arbeit verrichten: vom Ausmisten der Ställe, über das Kochen, Putzen, Ernten, die Tiere versorgen usw.
Wenn sie nicht flink, sauber , ordentlich und pünktlich ist, bekommt sie Schläge.
Die Schikanen sind unendlich, was sie mit ansehen muß auch: z.B.,daß ihre Mutter gerade geborene Töchter mit einem Schaffell erstickt.
Das einzige Ziel der Töchter ist: verheiratet zu werden, um den häuslichen Grausamkeiten zu entgehen, nicht wissend, daß sich damit nur der Ort, nicht aber das Leben ändert.
Sie selber erleidet ein furchtbares Schicksal: als sie sich mit einem Mann einläßt, den sie zu lieben glaubt, muß sie schnell erfahren, daß sie dem Ehrenmord entgegen sieht. Ihr Schwager versucht, sie zu verbrennen.
Durch ungewöhnliches Glück wird eine französische Menschenrechts-Aktivisten auf sie aufmerksam, als sie in einem Krankenhaus ihrem Tode entgegen vegetiert.
Souad hat für die Organisation Surgir, die sich dieses Themas in der Weltöffentlichkeit annimmt, in diesem Buch ihre Lebensgeschichte erzählt.
Es ist ein erschütterndes Dokument der Menschverachtung, der archaischen Zustände, wie sie sich ein westlich zivilisierter Mensch nicht vorzustellen vermag. Daß Souad auch noch eine Zartheit im Empfinden und in ihrer Darstellung der langsamen Einkehr in eine andere Welt findet, ist bemerkenswert. Sie lebt heute unerkannt irgendwo in Europa
Quelle: Claudine Borries in http://www.leselupe.de/blog/2004/04/14/Bei-lebendigem-Leibe/

Ich habe das Buch in 2 Tagen gelesen, es ist einfach ein super Buch! Es war einfach traurig zu lesen, wie Souad die Qual erlebt hat und wie sie überlebt hat. Auf jeden Fall ist das Buch zu empfehlen!
Quelle: http://www.preismitteilung.de/Bei-lebendigem-Leib/de/3442362687/Berichte/2


Roman Erzähler der Nacht
Rafik Schami
Hanser Verlag, 273 S.
zum Anfang der Seite Schauplatz der Rahmenhandlung, die all diese Geschichten wie Knoten in einem Orientteppich zu einem prunkvollen Ganzen zusammenknüpft, ist eine der unbestrittenen Stammheimaten aller Märchen: Eine der ältesten Städte der Welt mit ihren verwinkelten Gassen, ihrem überdachten Basar, ihren antiken Baudenkmälern und ihren prächtigen Moscheen - Damaskus; Damaskus vor tausendundeinem Jahr, Damaskus zu Beginn des 20. Jahrhunderts und Damaskus während der 50er Jahre.

Salim, der alte Kutscher und begnadete Erzähler, verliert seine Stimme.
Es gibt nur ein Mittel, sie wiederzuerlangen, hatte die alte Fee ihm gesagt: er müßte 7 einzigartige Geschenke innerhalb von 3 Monaten erhalten.
Seine Freunde sind verzweifelt, versuchen alles mögliche, ihm die Stimme zurückzuerobern.
Bis schließlich, knapp vor Ablauf der Frist, einer auf die Idee kommt, die Fee müsse wohl Geschichten gemeint haben - was sonst könne man einem Erzähler zum Geschenk machen?
Und so treffen sie sich nun Abend für Abend, und jeder der Freunde erzählt seine Geschichte....
Ein modernes Märchen, das Elemente aus der Vergangenheit, Feen, Dämonen, Zauberer mit dem Damaskus der späten 50er Jahre verbindet.
Der Verlust der Stimme bildet die Rahmenhandlung für poetische Geschichten - und für die Lebensgeschichten der Freunde Salims. So erzählt einer, der nach Amerika ausgewandert war, von seinem Leben dort - eine Geschichte, die den Freunden wie eine einzige Lügengeschichte erscheint, die erst zufrieden sind, als er von der Wahrheit abläßt und ein Märchen erfindet.

Lügen sind ohnehin die Würze in den Geschichten, wird erzählt - "Lügen und Gewürze sind Geschwister. Die Lüge macht jedes fade Geschehen zum würzigen Gericht. Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit wollen nur die Richter hören. Aber genau wie die Würze soll die Lüge das Geschehen abrunden. Nicht zuwenig, aber auch nicht zuviel macht dessen Genuß köstlich".
Ein nettes Märchen - das ich allerdings erst beim zweiten Anlauf zu Ende lesen konnte, denn aufgelegt muß man schon sein für eine Geschichte aus tausendundeiner Nacht.
Quelle: http://www.die-leselust.de/buch/scham001.htm


Roman / Zeitgeschichte 2. Weltkrieg Am Beispiel meines Bruders
Uwe Timm
dtv
zum Anfang der Seite Uwe Timm sucht in diesem Buch Antworten auf die Frage, warum sich sein 1943 im Alter von 19 Jahren in einem Lazarett in der Ukraine nach einer doppelten Beinamputation gestorbener Bruder Karl-Heinz freiwillig zur Waffen-SS gemeldet hatte.
Erst nach dem Tod von Mutter und Schwester fühlt Uwe Timm sich frei genug, über seinen sechzehn Jahre älteren Bruder zu schreiben, der sich 1942 freiwillig zur SS-Totenkopfdivision gemeldet hatte und nicht mehr zurückkehrte. Der Neunzehnjährige lebt weiter in der Trauer der Eltern, ihren Erzählungen, den sprachlichen Wendungen, die für sein Schicksal bemüht wurden, aber auch in den Träumen des jüngeren Bruders, der kaum eigene Erinnerungen an ihn hat.

"Am Beispiel meines Bruders" lässt sich kaum in ein literarisches Genre einordnen, denn eigentlich handelt es sich nicht um einen Roman, sondern eher um die Reportage eines sensiblen, nachdenklichen Menschen über eine Familienrecherche, um ein kunstvolles Puzzle aus Erinnerungsbruchstücken und Gedankensplittern. In der subjektiven, retrospektiven Auseinandersetzung mit seinem toten Bruder und dem Verhalten seiner Eltern während des Zweiten Weltkrieges und danach befreit er sich nicht nur von dem Schatten des Bruders, sondern er erfährt zugleich einiges über sich selbst. Obwohl Uwe Timm deutlich zu erkennen gibt, dass er Militarismus und Nationalsozialismus verabscheut, richtet er nicht über seinen Bruder (eher schon über seinen Vater), sondern versucht (vergeblich), dessen Motive zu verstehen, ohne selbst etwas zu verdrängen. Mit seiner Ehrlichkeit und Ernsthaftigkeit, mit prägnanten und zugleich unprätentiösen Schilderungen zieht Uwe Timm den Leser in seinen Bann und lässt ihn nach der Lektüre von "Am Beispiel meines Bruders" betroffen zurück.
Quelle: http://www.dieterwunderlich.de/Timm_beispiel.htm#com

Was Ursula März in "Die Zeit" vom 18.9.2003 als besonders faszinierenden Lektüreeindruck beschreibt, ist, dass der Autor einerseits eine "Gespenstervertreibung" des moralisch von ihm verurteilten Bruders unternimmt, und andererseits die "Trauerarbeit" um diesen verlorenen Bruder erfolgreich bewältigt. März liest das Buch als ziemlich verbreitete deutsche Familiengeschichte und sie findet auch die "essayistischen Passagen" in diesem Text, die sich mit Soldatentum, dem "autoritären Charakter" und anderem beschäftigen, nicht "sensationell neu". Viel beeindruckender aber erscheint ihr das "Antisensationelle" der Schilderungen Timms, die an keiner Stelle "Manifesthaftes" oder "Demonstratives" aufbietet, wie März mit Zustimmung betont. Sie sieht in dem Buch, das sie als "persönlichstes, heikelstes" Werk Timms empfindet, den gelungenen "Vorgang einer Entneurotisierung"

Timm gräbt also nicht nur in der eigenen Familiengeschichte, stellt Siblewski am 17.9.2003 in der Frankfurter Rundschau fest, sondern deckt auch ein gutes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte auf. Dennoch hat der subjektive Zugriff auf das Thema seines Erachtens einige Nachteile beziehungsweise hinterlässt Lücken: die gesellschaftlichen Ursachen für das individuelle Verhalten des Bruders oder des Vaters kann Timm "in seinem schmerzlichen Erinnerungspuzzle" auf diese Weise nur "unzureichend fassen", meint der Rezensent. Dennoch sagt er abschließend: Hut ab vor diesem Autor, der sich auf eine heftige Auseinandersetzung mit unserer historischen Schuld einlässt. abgebildet und würdigt es als Beleg für die von jeglicher Verdrängung freie "Bewältigungsfähigkeit" des Autors.
Quelle: http://www.perlentaucher.de/buch/15054.html


Roman Rote Sonne, schwarzes Land
Barbara Wood
Fischer Verlag, 768 S.
zum Anfang der Seite Geschickt führt Barbara Wood den Leser von der Vergangenheit in die Gegenwart.
Erzählt wird die Geschichte der weißen Siedlerfamilie Treverton, die am Anfang des 2o. Jahrhunderts vom kalten, regnerischen England in die unberührte Wildnis Kenyas auswandert. Sofort drücken sie dem Land rücksichtslos ihren Stempel auf: Wald wird gerodet, um Kaffeepflanzen anzubauen, und unverzüglich werden Missionare aus der Heimat geschickt, die den Ureinwohnern den "rechten" Glauben bringen sollen. Teils fügen sich die Afrikaner ohne Widerstand, denn die Segnungen der Zivilisation sind natürlich reizvoll: Kochtöpfe, Baumwollstoffe, aber auch kostenlose Schulbildung und ärztliche Versorgung. Andere protestieren gegen die europäischen Einflüsse. Mittelpunkt des Widerstands ist die alte Medizinfrau Wachera, die ihr Wissen an ihre Enkelin weitergibt und dieser bei ihrem Tod den Schwur abnimmt, an den alten Bräuchen festzuhalten und den Kampf gegen die Weißen fortzuführen.
Ich habe beim Lesen einen Konflikt mit mir selbst ausgetragen: einerseits war ich entsetzt von den zum Teil barbarischen Bräuchen der Afrikaner, zum Beispiel der rituellen Beschneidung von Mädchen und der totalen Unterwerfung, ja, Inbesitznahme der Ehefrau durch den Mann bei der Heirat. Andererseits sind die rücksichtslosen Methoden der weißen Einwanderer, die sich sofort wie selbstverständlich als die Herren des Landes aufführen, auch nicht Sympathie erweckend. Aber hier wie da gibt es Protagonisten, die Mitgefühl, Abscheu, Verständnis oder Wut beim Leser auslösen - und einen an das Buch fesseln. So erwartet man das auch von einer Bestsellerautorin wie Barbara Wood. Und trotzdem: etwas fehlt in meinen Augen. Ich vermisse etwas von dem "Herzblut", mit dem beispielsweise Stefanie Zweig ihren Afrikaromanen Leben einhaucht. Oder das persönliche Engagement, das hinter Henning Mankells Büchern über den schwarzen Kontinent und dessen Bewohnern steht.
"Rote Sonne, schwarzes Land" hat alles, was ein Bestseller braucht: eine abwechslungsreiche Handlung, einen historisch korrekten Hintergrund und jede Menge Herzschmerz sowie tragische zwischenmenschliche Beziehungen.

Quelle: http://www.afrikaroman.de/buch/rezensionen/autor_wood.php

Kinderbuch
ab 9 Jahre
Die Märchen von Beedle dem Barden
Joanne K. Rowling
(orig. The Tales of Beedle the Bard) Deutsch von  Klaus Fritz
2008, 128 S.
zum Anfang der Seite "Du hast noch nie was von den Märchen von Beedle dem Barden gehört?", sagte Ron ungläubig. "Das meinst du doch nicht im Ernst, oder?"
"Doch, ehrlich!", sagte Hermine überrascht. "Du kennst sie also?"
"Ja, klar!"
Harry hob aufhorchend den Blick. Dass Ron ein Buch gelesen hatte, das Hermine nicht kannte, war noch nie da gewesen. 
(aus: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes")

"Die Märchen von Beedle dem Barden" ist ein Band mit fünf Geschichten, den Hermine Granger in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" dem siebten und letzten Band der  Reihe, aus dem Nachlass von Albus Dumbledore erhält. Die Märchen enthalten entscheidende Hinweise für Harry Potters letzte Mission, die Zerstörung von Lord Voldemorts Horcruxen. Nur eine der Geschichten - "Das Märchen von den drei Brüdern" - wird im Buch nacherzählt. Die anderen vier sind in den "Märchen von Beedle dem Barden" zum ersten Mal zu lesen.
Beim Lesen glaubt man gern, dass jedes der Märchen in der Welt der Zauberer und Magier Klassiker sind. Sie sind nur einige Seiten lang, eingängig und haben - genauso wie Dornröschen oder Hänsel und Gretel- nicht immer ein gutes Ende, aber auf jeden Fall einen Schuss kluge Moral. Perfekt als Gutenachtgeschichten für Muggelkinder. Mit einem geschickten Kniff hat Rowling das Buch jedoch aus der reinen Märchengeschichtenkiste heraus und in ein All-Age-Fantasy-Buch verzaubert. Denn jeder Geschichte folgt ein kleines Essay von Professor Albus Dumbledore, den die Leser als Direktor und weisen Zauber der Hogwarts-Schule kennen. In typischer Professorenmanier kommentiert er die einzelnen Märchen, ordnet ihre Wichtigkeit ein und führt aus, warum gerade dieses ein Klassiker der Kindergeschichten ist. Zusätzlich nimmt Rowling in einer Einleitung die Leser an die magische Hand und kommentiert wiederum die Ausführungen von Dumbledore.
Quelle: http://www.phantastik-couch.de/joanne-k-rowling-die-maerchen-von-beedle-dem-barden.html


Sachbuch - Fotoband / Zeitgeschichte: 2. Weltkrieg Kriegsalltag 1939-1945 in Deutschland
- Fotografierte Zeitgeschichte

Georg Holmstein
Gondrom Verlag 1990, 127 S.
zum Anfang der Seite Dokumentarische Aufnahmen aus dem Deutschland der Jahre 1939 bis 1945. Kriegszerstörungen, Alltag und Leid dieser Zeit finden sich in den teils großformatig abgedruckten und mit kundigem Kommentar versehenen Fotografien.

Historischer Kriminalroman Advocatus Diaboli
Roman Sardou
Karl Blessing Verlag, München 2010, 448 S.
zum Anfang der Seite Mysteriöse Kindesentführungen und eine abenteuerliche Verschwörung im Machtzentrum der katholischen Kirche
Ein südfranzösisches Dorf im Winter 1288: Zwölf schwarz gewandete Reiter dringen in das Pfarrhaus ein, in dem Pater Aba Unterricht hält, und entführen einen sechsjährigen Jungen. Der Pater leistet Widerstand, wird niedergestreckt, nimmt aber die Verfolgung der Entführer auf. Aba hat ein besonderes Motiv für seine scheinbar aussichtslose Suche: Der entführte Junge ist, was sonst nur noch die Mutter weiß, sein eigener Sohn. Und er ist mit übernatürlichen, heilenden Fähigkeiten begabt.
Zur gleichen Zeit nimmt in Rom ein Gelehrter Nachforschungen in einem ähnlichen Fall auf. Benedetto Gui ist nicht nur für seine Belesenheit, seine Kombinationsgabe und sein phänomenales Gedächtnis bekannt, sondern auch dafür, dass er furchtlos den Armen hilft. Jetzt sucht eine verzweifelte junge Frau seine Hilfe, deren Bruder spurlos verschwunden ist. Dieser hat im Lateranpalast für den Advocatus Diaboli gearbeitet, jenen Kirchenanwalt, der als kritische Instanz in den Verfahren zur Seligsprechung auftritt.
Unabhängig voneinander kommen Pater Aba und Benedetto Gui einer Verschwörung ungeheuren Ausmaßes auf die Spur. Die abenteuerreiche Jagd nach den Entführern führt von Südfrankreich über Böhmen und Umbrien zurück in das Machtzentrum der Kirche: den von Intrigen erschütterten Lateranpalast in Rom.

Zwei zeitgleiche Erzählstränge entwickelt der Autor in sich abwechselnden Kapiteln, bis zum großen Finale alles zusammengeführt wird.
Da ist die Geschichte von Pater Guillem Aba, der in dem kleinen südfranzösischen Dorf Catimpré lebt. Seit einiger Zeit scheint ein Segen über dem Dorf zu liegen. Die Menschen werden nicht mehr ernsthaft krank, Frauen gebären ihre Kinder mit Leichtigkeit. Der Pater weiß, dass alles Ungewöhnliche schnell in den Ruf der Hexerei geraten kann und versucht, das Dorfleben möglichst von der Außenwelt abzuschotten.
Doch eines Tages dringt eine schwarz vermummte Reitergruppe in das Pfarrhaus ein, wo er gerade die Kinder des Dorfes unterrichtet. Ein Junge wird getötet, ein anderer namens Perrot entführt. Schnell wird klar, dass Perrot ein besonderes Kind ist. Pater Aba nimmt die unbarmherzige Verfolgung der Entführer auf, denn der Junge ist - ein gut gehütetes Geheimnis - sein eigener Sohn.
Auf dem Weg, der von vielen blutigen Gemetzeln gesäumt wird, kommt Pater Aba einer ganzen Reihe von Kindesentführungen auf die Spur und findet heraus, dass alle Kinder besondere Fähigkeiten haben.
Parallel dazu wird der Leser nach Rom gebracht. Hier lebt im Jahre 1288 der Gelehrte Benedotto Gui. Er ist berühmt für seine Belesenheit, sein logisches Denkvermögen und sein phänomenales Gedächtnis. Er bietet seine Dienste unter dem Motto "Benedetto hat auf alles eine Antwort" gegen bare Münze an, hilft aber auch engagiert den Armen. Ein junges Mädchen bittet um Hilfe, weil ihr Bruder Rainero verschwunden ist. Doch die Nachforschungen gestalten sich schwierig, denn alle zu Befragenden sterben unter mysteriösen Umständen, so auch der "Advocatus Diaboli" Kardinal Rassmussen, dessen Assistent Rainero im Lateranpalast war.
Die Aufgabe des "Advocatus Diaboli" ist es, alle Anträge zur Seligsprechung zu überprüfen und festzustellen, welche Wunder tatsächlich als solche anzusehen und welche künstlich inszeniert worden sind: ein durchaus übliches Vorgehen im Hochmittelalter, um in den Genuss einer Wallfahrtsstätte zu gelangen.
Schnell entspinnt der Autor ein Netz von Intrigen, in dem die höchsten Kirchenführer nach eigenem Gutdünken handeln, die anstehende Papstwahl verhindern und so manchen Widersacher ins Jenseits befördern. Es geht um Wunder, Seligsprechungen und immer wieder um Macht.
Daraus entwickelt sich die reinste Kriminalgeschichte in höchsten Kirchenkreisen mit einem Hang zum Mystischen. Die einzelnen Handlungsfäden verweben sich mit rasanter Geschwindigkeit. Dabei gelingt es Romain Sardou immer, den Spannungsbogen zu halten. Daneben schildert er präzise und sehr detailliert die Lebensumstände des 13. Jahrhunderts in Rom und in Frankreich. Diese zunehmende Verknüpfung von vielen historischen Details mit mystischer Fiktion und Verschwörung macht den Reiz des Romans aus und lässt schließlich die brisante Frage zurück, welche schwarzen Flecken haben sich tatsächlich durch die Kirchengeschichte gezogen - und welche wurden erfunden?
Romain Sardou wurde 1974 als Sohn de Chansoniers Michel Sardou geboren. Sein Interesse gilt dem Theater, der Oper und der Literatur. Zwei Jahre verbrachte er als Drehbuchautor in Los Angeles. Jetzt lebt er mit seiner Frau und zwei Kindern wieder in Frankreich.

Quelle: Birgit Koß in http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1148269/


Roman Das andere Kind
Charlotte Link
Blanvalet Verlag 2009, 670 S.

zum Anfang der Seite "Das andere Kind" ist eine Mischung aus Familienroman und Whodunit-Thriller. Charlotte Link hat sich eine Fülle von Einzelheiten ausgedacht, um die Charaktere und Motive der Hauptfiguren herauszuarbeiten. Sie baut vor allem auf psychologische Zusammenhänge, die in dem Beziehungsgeflecht der Akteure nach und nach zum Vorschein kommen. "Das andere Kind" handelt von Egoismus, Unmenschlichkeit und vom Wegsehen, von Schuld, Lebenslügen, geistiger Verwahrlosung, Frustration und Hass. Wieder einmal leuchtet Charlotte Link in menschliche Abgründe.
Die Handlung von "Das andere Kind" entwickelt sich auf zwei Zeitebenen. Der Hauptteil beginnt am 16. Juli 2008 und endet am 18. Oktober 2008, die Vorgeschichte spielt im Wesentlichen von September 1940 bis August 1946. Außerdem gibt es eine auf den 19. Dezember 1970 datierte Episode, die bereits in einer Art Prolog aufgegriffen und schließlich von einer Frau namens Semira Newton erzählt wird. Die Kriegsgeschichte hat Charlotte Link in Form einer Lebensbeichte der neunundsiebzigjährigen Fiona Barnes eingebaut ("Das andere Kind.doc"). Die Aufteilung dieser Aufzeichnungen in fünf Abschnitte (S. 119ff / 215ff / 282ff / 421ff / 479ff) macht zwar aus dramaturgischen Gründen Sinn, wirkt jedoch konstruiert, denn es ist kaum nachvollziehbar, warum Leslie Cramer die erschütternden Notizen ihrer Großmutter nicht in einem Zug liest.
Charlotte Link entwickelt "Das andere Kind" aus wechselnden Perspektiven. Das geht mit dem Verzicht auf einen Protagonisten einher, und bedeutet, dass dem Leser eine Identifikationsfigur vorenthalten wird.
Spannend und unterhaltsam ist es, wie Charlotte Link die Ermittlerin Valerie Almond herumirren lässt und uns Leser auf falsche Fährten lockt.

Quelle: http://www.dieterwunderlich.de/Link-andere-kind.htm#kritik

Kaum jemand kannte das Mädchen, dessen Schädel mehrfach auf bestialische Weise gegen eine Mauer geschlagen wurde. Schwierig für die ehrgeizige Polizistin Valerie Almond, die in diesem Fall ermitteln soll. Und so klammert sie sich an einen Mord nach ähnlichem Schema, der nur wenige Monate später erneut die Kleinstadtidylle des nordenglischen Küstenstädtchens Scarborough trübt. Nur ist das Opfer dieses Mal eine alte Frau. Die Parallelen sind allerdings mehr als mager, so dass nicht nur Almond bald Zweifel daran hegt, einen Zusammenhang zwischen beiden Straftaten herstellen zu können.
Wieder hat sich die deutsche Erfolgsautorin Charlotte Link ("Sturmzeit", "Die Rosenzüchterin") auf britisches Terrain gewagt und ihren neuen Roman "Das andere Kind" in der Erzähltradition einer Agatha Christie oder P.D. James verfasst, in der modernste kriminaltechnische Ermittlungen eine untergeordnete Rolle spielen und die vor allem auf psychologische Zusammenhänge baut. Mit einem Unterschied: Almond hat weder etwas mit einem Superhirn wie Hercule Poirot oder der scharfsinnigen Miss Marple (Christie), noch mit dem kühlen Logiker Dalgliesh (James) gemein. Die von Selbstzweifeln geprägte Polizistin droht mehrfach zu scheitern, weil sie die Fälle mit Brachialgewalt lösen und damit gern eine Beförderung erreichen will.
Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist die Beckett-Farm in der Nähe Scarboroughs. Hier lebt die altjüngferliche Gwen mit ihrem Vater. Zur Überraschung der wenigen Freunde und Bekannten hat sie doch noch einen Mann zum Heiraten gefunden, den attraktiven, aber mittellosen Dave Tanner. Bei der Verlobungsfeier kommt es zum Eklat, weil die fast 80-jährige Fiona - eine Freundin der Familie und so etwas wie Mutterersatz für Gwen - dem Verlobten auf den Kopf zusagt, was sie von ihm hält: Er sei ein Parasit, der sich auf der Farm einnisten will und die unattraktive und langweilige Gwen nur wegen ihres Besitzes heiratet. Wenige Stunden später wird Fiona mit eingeschlagenem Schädel gefunden. Natürlich ist Tanner der Hauptverdächtige, zumal er als einer der wenigen auch das tote Mädchen kannte.
Geübte Krimileser werden vermuten, dass bei solchen klaren Hinweisen der Verdächtige nicht wirklich der Mörder sein kann. Aber Link gelingt es immer wieder - und das bis zum bitteren Ende - Zweifel an seiner Unschuld zu wecken. Auch eine Menge anderer Personen hätten Möglichkeiten und Motive, der alten gefühlskalten Fiona nach dem Leben zu trachten. Und dabei kommt auch das "andere Kind" ins Spiel. Es ist ein kleiner, geistig behinderter Junge, ein "Nobody", der während des Zweiten Weltkrieges gemeinsam mit Fiona aus London gekommen und vorübergehend auf der Beckett-Farm untergekommen war. Er prägt Fionas lebenslanges schlechtes Gewissen.
Nach ihrem Tod wird die Lebensbeichte der alten Dame gefunden. Aber anstatt Klarheit zu bringen, verwirrt sie noch mehr. Gekonnt vernetzt Charlotte Link die Geschicke und Geschichten ihrer Akteure räumlich und zeitlich miteinander. Zu keinem Zeitpunkt kommt es zu einem Spannungsabfall. Sicher bleiben manche Charaktere unterentwickelt, manche Fragen unbeantwortet. Doch ist das kein Makel, sondern eine notwendige Sondierung. Was besonders gefällt, ist die Studie jener Menschen und ihrer innersten Gefühle, die wesentlich sind für die Handlung. Und so offenbart die Autorin viel Einfühlungsvermögen und Kenntnis der menschlichen Natur, die ebenso unvollkommen wie vielfältig ist.

Quelle: Frauke Kaberka in http://www.berlinerliteraturkritik.de/detailseite/artikel/neuer-krimi-von-charlotte-link.html



Roman Die Geschichte von Herrn Sommer
Patrick Süskind
Diogenes Verlag 1999
zum Anfang der Seite "Die Geschichte von Herrn Sommer" stammt vom Erfolgsautor Patrick Süskind, welcher bereits mit vorangegangenen Werken, wie beispielsweise "Das Parfüm" (1985) und "Die Taube" (1987) die Aufmerksamkeit auf sich zog.

Gleich zu Beginn taucht der Leser in eine Retroperspektive ein und verfolgt die Gedanken um die Kindheit, welche sich in einer dörflichen Umgebung Süddeutschlands abspielte. Die sonderbare Titelfigur, Herr Sommer, begegnet dem personalem Erzähler und den anderen Protagonisten meistens als schweigsamer und in sich gekehrter Mann, der sich stets mit einem Wanderstab und Rucksack ausgestattet, auf lange Wanderschaften in der Region von Unternsee beziehungsweise Obernsee befindet, während seine Frau, eine Puppenmacherin, daheim ihrem Handwerk frönt. Selbst an einem stürmischen und verregneten Nachmittag lehnt dieser die Hilfe des Schuljungen und seines Vaters grob ab und zieht es vor auf einsamer Wanderschaft zu bleiben.
(...)
Eingebettet in die Nachkriegszeit der 50er Jahre liest sich das Werk oberflächlich betrachtet schnell dahin. Doch genau hier liegt die große Stärke, welche sich manchem ungeübten Leser erst auf den zweiten Blick offenbart. Der Sprachrythmus, welcher es vollbringt aus langen Hypotaxen, Correctionen, Aufzählungen und der zum Teil verwendeten wissenschaftlichen Sprache eine Sinfonie mit Erzähler-kommentaren aus dem Off und kindlicher, einfacher Wortwahl erklingen zu lassen.
Doch auch inhaltlich wird eine Überraschung bereitgehalten, so dass man versucht ist die Intension von Herrn Süßkind und die bleibenden Fragen mit anregenden Interpretationsansätzen zu füllen und so beispielsweise über den autobiografischen Bezug beider Hauptrollen beginnt nachzudenken. Ist doch der Autor für seine zurückhaltende Wesensart ebenso bekannt wie für sein literarisches Geschick.
Sollte sich dennoch der eine oder andere kritische Leser darüber beschweren, dass durch die knapp gesäten Auftritte des Titelhelden, diesem eine zu symbolträchtige Rolle zukommt dem sei der zweite, tiefere, fachlichere Blick ans Herz gelegt.
Doch auch der jungfräuliche Lesegenuss, nicht zuletzt aufgrund der "malerischen" Beiträge von Sempé, macht dieses Buch zu einem gelungenem Stück Epik, dass nicht nur für Fans, sondern für jeden der sich innerhalb von nur 3 Stunden Erzählzeit sehr gut unterhalten lassen will wertvoll, aber trotzdem mit 6,90 € keineswegs kostenintensiv. Dadurch ist es sogar als geeignetes Mittel für den Deutschunterricht der Sekundarstufe II bestens prädestiniert.

Quelle: http://abi.netzseite.eu/blogarchiv/38-lesenswertes/17-herrsommer.html



Roman 'n paar Schoten - Geschichten aus'm Pott
Heike Wulf (Hrsg.)
Autoren u.a. Karl-Otto Kaminski, Eva Markert, Jutta Strzalka
Schreiblust-Verlag 2008, 135 S.
zum Anfang der Seite Das Ruhrgebiet steht heute nicht mehr für Kohle und Stahl. Heute sind es vor allem die Menschen, die die Region zwischen Dortmund und Duisburg, zwischen Marl und Witten zu etwas Besonderem machen. Sie gelten als offen und direkt, als bodenständig und ehrlich. Sie interessieren sich für Fußball, sie lassen sich so schnell kein X für ein u vormachen, und wenn man einmal mit ihnen warm geworden ist, behält man sie nicht selten als Freunde fürs ganze Leben. Der Schreiblust-Verlag hat in seinem Buch "'n paar Schoten - Geschichten aus'm Pott" versucht, diesem besonderen Geist nachzuspüren.


Roman Spiel des Schicksals
Barbara Wood
Aus d. Amerikan. v. Xenia Gharbi.
Fischer Verlag, 238 S
zum Anfang der Seite Das Leben der Krankenschwester Lydia Harris gerät ins Wanken, als sie einen Anruf ihrer Schwester erhält.Neben dem unverständlichen Telefongespräch veranlasst auch ein Paket mit einer antiken Spielfigur Lydiazur Reise nach Rom
Während einer komplizierten Operation erhält Lydia Harris, eine hochqualifizierte OP-Schwester in einem Krankenhaus im kalifornischen Malibu, einen mysteriösen Anruf von ihrer Schwester Adele, von der sie seit Jahren nichts gehört hat. Adele bittet sie ebenso dringlich wie verworren, sofort zu ihr nach Rom zu kommen.
Wenig später trifft ein Päckchen von Adele ein. Es enthält eine Figur aus Elfenbein mit einem kunstvoll geschnitzten Schakalskopf. Lydia zieht den mit ihr befreundeten Chirurgen Dr. Kellerman zu Rate, der sich privat als Kunstsammler betätigt. Dr. Kellerman findet schnell heraus, daß es sich bei dem Schakal um eine Figur aus einem uralten ägyptischen Brettspiel handeln und daß diese Figur äußerst wertvoll sein muß.
Lydia macht sich indessen große Sorgen um ihre Schwester. Gegen den Rat von Dr. Kellerman fliegt Lydia kurzentschlossen nach Rom. Aber das ist erst der Anfang einer gefährlichen Odyssee, die Lydia schließlich bis in das ägyptische Tal der Könige führt.
(Verlagsmitteilung)

Roman Kubu und der Tote in der Wüste
Michael Stanley
Eichborn Verlag 2010, 540 S.
zum Anfang der Seite Die Geier kreisen, die Hyäne lässt kaum von ihrer Beute ab – einer männlichen Leiche, nurmehr ein Geripp, von hungrigen Tieren übel zugerichtet, an einem Wasserloch inmitten der Kalahari. Ein schwarzer Wilddieb? Die Annahme liegt ganz offensichtlich auf der Hand. Doch beim grauslichen Fund handelt es sich eindeutig um die Überreste eines weissen Mannes. Ein auf übermütiger Spritzfahrt verunglückter Tourist? Das wäre ganz schlecht für das Tourismusimage des Landes. Doch wurde kein Tourist als vermisst gemeldet, und von einem Touristenfahrzeug fehlt jede Spur. Hingegen führt eine Reifenspur in die Nähe des Fundortes und wieder davon weg, alle weiteren Spuren wurden sorgsam verwischt. Ein Mord also, an einem Weissen, im Wildreservat – das ist eine äusserst heikle Angelegenheit. In der fernen Hauptstadt wuchtet deshalb Assistant Superintendent "Kubu" Bengu von der Kripo Botswana seine stattliche Gestalt auf den Fahrersitz des Polizei-Landrovers und macht sich auf die lange, staubige Fahrt in die Touristenlodge am Rande des Zentralen Kalahari-Wildreservates. Von da aus will er den Leichenfund inspizieren und Fährte aufnehmen. Kubu macht seinem Spitznamen – Flusspferd – alle Ehre: Scheinbar gutmütig, in Tat und Wahrheit äusserst gefährlich. Solid und bedächtig rollt er diesen verzwickten Fall auf, der ihn direkt in die Chefetagen eines internationalen Diamantenkonzerns führt. Beharrlich schlägt er sich durch Machtkämpfe, Politfilz und Familienintrigen, um den skrupellosen Händlern von Blutdiamanten aus Kriegsgebieten anderer afrikanischer Länder habhaft zu werden. Bei all den atemraubenden Verwicklungen des Falles steckt er Missschläge mit viel Sinn für Humor ein und pflegt bei Speis und Trank Familienleben und Freundeskreis. An Kubus Seite lässt sich Botswana entdecken! Er weckt Sympathie für das Land, zeigt aber unverholen aktuelle Probleme auf wie die Machenschaften der Politiker und Diamantenhändler oder die Entrechtung und Vertreibung der Buschleute Barsawa (San) im Sog des Diamantenabbaus und der Entwicklung des Tourismus.Hinter dem Schöpfer von Kubu, Michael Stanley, verbirgt sich das Autorenpaar Michael Sears und Stanley Trollip. Man glaubt den beiden südafrikanischen Professoren im Ruhestand – Trollip ist Lernpsychologe und Sears Mathematiker, hat aber auch für eine Diamantenmine gearbeitet –, dass sie gemeinsam schon zahlreiche Buschabenteuer erlebt haben. Auf jeden Fall verstehen sie es, ihre Liebe zu Afrika, seinen Völkern, seiner Natur und seinen Kulturen weiterzuvermitteln. Und bescheren uns damit neue interessante Einsichten und dazu über 500 Seiten spannende, gute Unterhaltung.



Kinderbuch
ab 10 Jahre
Wild auf Fußball
Beate Dölling
dtv 2010, 176 S.
zum Anfang der Seite Ella und ihr älterer Bruder Lino sind begeisterte Fußballspieler. Jahrelang haben sie zusammen rumgebolzt. Doch plötzlich macht Lino eine eigene Mannschaft auf, in der es für Mädchen keinen Platz mehr gibt. Dabei ist Ella nicht mal ein ganzes Jahr jünger als Lino, nur elf Monate und fünf Tage, wenn man’s genau nimmt.
Seither gehen sich die beiden Geschwister aus dem Weg, nicht nur auf dem Fußballplatz, selbst auf dem gemeinsamen Schulweg gehen sie hintereinander her. Natürlich ist Ella stinksauer. Doch dann bietet sich ihr die einmalige Chance zu zeigen, was fußballtechnisch in ihr steckt. Ellas heimlicher Mädchen-Schwarm Malle Winter will eine gemischte Schülermannschaft aufmachen, da könnte sie im Sturm spielen.
Bald ist auch ein Name für das neue Team gefunden: Victoria. Aber es läuft nicht alles so glatt, wie es sich Ella vorstellt. Manchmal möchte sie sogar ihre Fußballschuhe in den Reißwolf stecken. Doch beim Training und bei den Testspielen gibt sie immer ihr Bestes.
Schließlich kommt es beim Schulpokal zum Spiel gegen Bornsloh 03, die ein wirklich ernster Gegner sind. Ausgerechnet da bricht sich Malle Winter den Arm. Also muss man Lino bitten, den verletzten Kapitän zu ersetzen. So kommt es, dass Ella und ihr Bruder Lino in dem entscheidenden Spiel gemeinsam im Sturm spielen. Wer wird das Siegtor für Victoria schießen?
Von Beate Dölling sind bei dtv junior schon einige Kinder- und Jugendbücher erschienen, meistens für Mädchen, denn in ihnen geht es um erste Dates und erste Küsse. Mit „Wild auf Fußball“ ist der Autorin eine humorvolle Geschichte um das runde Leder gelungen, die auch Jungens begeistern wird. Die lustigen Vignetten von Regina Kehn illustrieren dabei das ballverrückte Geschehen. Ein super Buch, nicht nur für alle kleinen Fußballspieler.

Quelle: Manfred Orlick in http://buchinformationen.de/rezension.php?id=4677


Kinderbuch
ab 10 Jahre
Tom und der Zauberfußball in Afrika
Ulla Klopp und Dietmar Brück
Vorwort Jürgen Klopp
Kerle bei Herder 2010, 304 S.
zum Anfang der Seite Fußballfreunde: Als Mucawe einen Hilferuf an seine Mainzer Freunde Tom, Salvatore und Winston schickt, sind die drei gerade dabei, sich mit Julian, dem alten Gegenspieler von Tom, ein heftiges Fußballduell zu liefern. Julians Vater hat nämlich inzwischen eine alte Burg zu einem Fußballinternat ausgebaut, wo die Schüler echt fiese Tricks lernen. Doch Mucawe ist in Not. Sein Dorf am Malawi-See in Afrika soll abgerissen werden, weil ein ausländischer Unternehmer dort eine große Hotelanlage bauen will. Die Bagger rücken schon an. Doch Mucawe kann sich auf seine Freunde verlassen. Im Vorwort von Ulla Klopps Buch schreibt ihr Mann, der Trainer Jürgen Klopp, von der Kraft des Fußballs, Probleme zu lösen. Und das erlebt auch Mucawe, aber vorher gibt es jede Menge Spannung.
FAZ 16.6.2010

Krimi Schöner Schein
Donna Leon
Aus d. Amerikan. v. Xenia Gharbi.
Fischer Verlag, 238 S
zum Anfang der Seite SCHÖNER SCHEIN von Donna Leon ist der 18. Brunetti-Krimi, der neben einem brisanten Thema nie die Schönheit Venedigs und das gute italienische Essen vergisst.
In jedem ihrer Krimis greift Donna Leon ein politisch aktuelles Thema aus Italien auf. So auch in ihrem 18. Brunetti-Fall. Wer erinnert sich nicht an den italienischen Müllskandal, als sich in Neapel die Müllberge in den Straßen stapelten, der Verzehr bestimmter italienischer Käse als gefährlich galt, in der Umgebung von Müllverbrennungsanlagen reihenweise Krebsfälle auftraten und immer klarer wurde, dass die italienische Mafia viel Geld mit Müll verdient.

In „Schöner Schein“ greift Leon dieses Thema auf ihre eigene, unaufdringliche Art auf und verwebt dabei mehrere parallele Handlungen ineinander: das Geschäftsgebaren reicher Leute, denen beim Geldverdienen oft jegliche Moral verloren geht, die tragische Geschichte der jungen Industriellengattin und die skrupellosen Praktiken der Mafia.
Silke Schröder in http://hallo-buch.de/leon-schoenerschein.html


Roman Urlaub mit Papa
Dora Heldt
dtv 2008, 320 S.
zum Anfang der Seite
Es sollte ein entspannter Arbeitsurlaub werden: Christine (45) und Dorothea (40) wollen für ein paar Tage nach Norderney, um ihrer Freundin Marleen bei der Renovierung ihrer Kneipe zu helfen. Doch dann wird Christine von ihrer Mutter dazu verdonnert, ihren Vater mit in den Urlaub zu nehmen. Schon die Hinreise bringt die beiden Frauen an den Rand eines Nervenzusammenbruchs. Denn Heinz (73) hat seine ganz eigene Sicht der Dinge. Kaum auf der Insel angekommen, übernimmt er auch sofort das Zepter auf der Baustelle. Es kommt für Christine jedoch noch schlimmer, als Papa Gisbert von Meyer kennenlernt. Der frettchengleiche Inselreporter ist ihm sofort sympathisch, bekommt er doch billige HSV-Karten und ist wie Papa ein großer Kenner des deutschen Schlagers. Folglich findet Heinz es auch ganz in Ordnung, dass der Schreiberling Christine aufs Heftigste umwirbt. Zumal ihm Meyer nicht so gefährlich erscheint wie Johann Thiess, der mysteriöse Gast in Marleens Pension, der Christine mit seinen sanften Augen völlig aus der Fassung bringt. Gisbert hat nämlich erfahren, dass die Polizei auf den Nordseeinseln nach einem Heiratsschwindler fahndet. Mithilfe von Papas neuen Freunden Carsten (72), Kali (75) und Onu (63) soll Johann zur Strecke gebracht werden …
(Verlagsmitteilung)


Kinder- und Erwachsene Hörspiel (Audio CD) Der Schatz im Silbersee - Hörspiel -
Karl May

zum Anfang der Seite Karl May erzählt vom "Roten Cornel", der mit seiner Bande raubend und mordend durch das Land zieht. Old Firehand mit seinen Freunden Winnetou und Tante Droll bleiben den Gangstern auf den Fersen, bis sie am Silbersee auf Old Shatterhand treffen. Dort lösen sie gemeinsam das Rätsel um den Silbersee.

"Der Schatz im Silbersee": Ein Muss für alle Karl-May-Fans: einer der spannendsten und unterhaltsamsten Romane von Karl May als Hörspiel.

Kinder- und Erwachsene Hörspiel (Audio CD) Die Kinder des Kapitän Grant  --Hörspiel-
Jules Verne

zum Anfang der Seite Der Schotte Lord Glenarvan findet auf der Jungfernfahrt seiner Yacht im Magen eines Hammerhais eine Flaschenpost mit drei Schriftstücken, einem auf Englisch, einem in Französisch und einem auf Deutsch, die Hinweis auf den Aufenthaltsort des verschollenen Kapitäns Grant geben. Da die Schriftstücke vom Salzwasser fast vollständig zerfressen sind, kann Glenarvan nur lesen, dass Kapitän Grants Schiff gekentert ist und nur der Kapitän und zwei Matrosen den Schiffbruch überlebt haben. Auch der Breitengrad ihres Standortes ist lesbar. So bricht Lord Glenarvan mit seiner Ehefrau, seinem Vetter Major MacNabbs, dem Geograph Paganel und den Kindern des Kapitän Grant auf, um die Vermissten zu retten.

Der Autor:
Der französische Schriftsteller Jules Verne, 1828-1905, zählt mit seinen zahlreichen Werken zu den beliebtesten Autoren der Literaturgeschichte. Er studierte Jura in Paris, hatte jedoch größeres Interesse am Theater. In Gemeinschaftsarbeit mit Alexandre Dumas schrieb er Opern, Libretti und Dramen. Ab 1863 wurden seine Abenteuer- und Zukunftsromane veröffentlicht.



Kinder- und Erwachsene Hörspiel (Audio CD) Die drei Musketiere  - Hörspiel -
Alexandre Dumas (Vater)
zum Anfang der Seite Das Leben der Krankenschwester Lydia Harris gerät ins Wanken, als sie einen Anruf ihrer Schwester erhält.Neben dem unverständlichen Telefongespräch veranlasst auch ein Paket mit einer antiken Spielfigur Lydiazur Reise nach Rom
Während einer komplizierten Operation erhält Lydia Harris, eine hochqualifizierte OP-Schwester in einem Krankenhaus im kalifornischen Malibu, einen mysteriösen Anruf von ihrer Schwester Adele, von der sie seit Jahren nichts gehört hat. Adele bittet sie ebenso dringlich wie verworren, sofort zu ihr nach Rom zu kommen.
Wenig später trifft ein Päckchen von Adele ein. Es enthält eine Figur aus Elfenbein mit einem kunstvoll geschnitzten Schakalskopf. Lydia zieht den mit ihr befreundeten Chirurgen Dr. Kellerman zu Rate, der sich privat als Kunstsammler betätigt. Dr. Kellerman findet schnell heraus, daß es sich bei dem Schakal um eine Figur aus einem uralten ägyptischen Brettspiel handeln und daß diese Figur äußerst wertvoll sein muß.
Lydia macht sich indessen große Sorgen um ihre Schwester. Gegen den Rat von Dr. Kellerman fliegt Lydia kurzentschlossen nach Rom. Aber das ist erst der Anfang einer gefährlichen Odyssee, die Lydia schließlich bis in das ägyptische Tal der Könige führt.




Adressen der Büchereien in Oberhausen

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